Elbriot 2017-
Welcome To The Riot -Der Festivalbericht
Konzertbericht
Melodisch, explosiv und sehr gut gelaunt geht es weiter, denn der Staffelstab wird an TRIVIUM weitergereicht. TRIVIUM übernimmt einen Haufen gut von HATEBREED vorgegarter Seelen und schart noch weitere Anhänger eifrigst um sich. Matt Heafy ist gut drauf. Seine spezielle Stimmlage fesselt auch heute bis in die hinteren Reihen. Die Fanbase muss jetzt nach einer gewaltigen Portion Hardcore auf TRIVIUM’s Mix aus Metalcore, Death Metal und Modern Metal klar kommen. Schaffen aber alle gemeinsam sehr gut. Matt’s gechillte Art trägt dazu bei. Immer wieder fordert er zu Sprechchören auf und fragt mehrmals nach, ob es auch allen gut gehen würde. Sehr fürsorglich das Ganze. Der Hamburger Großmarkt vibriert zu „Strife“ und „Down From The Sky“. Wer heute laut seiner Fitness-App noch nicht genug sportlich aktiv war, bekommt zu dem wundertollen Song „In Waves“ seine finale Chance. Zu Beginn lässt Matt die gesammelte Mannschaft sich nämlich mal schön auf den Boden setzen, um dann zu den ersten Tönen von „In Waves“ im Kollektiv aufzuspringen und gemeinsam gepflegt zu randalieren. Wer heute ohne blutige Nase davonkommt, Glückwunsch. Und TRIVIUM: Danke für eine runde Nummer.
Galerie mit 19 Bildern: Trivium auf dem Elbriot 2017Bei BULLET FOR MY VALENTINE wirds dann nochmal so richtig gemütlich kuschelig dank der nicht wenigen Anzahl von Freunden der BFMV-Fraktion, die sich vor die Stage drängeln. Gleichzeitig wird es aber auch etwas ungemütlich, dank der nicht wenigen Regentropfen, die mittlerweile vom grauen Himmel herabprasseln. BULLET FOR MY VALENTINE auf der Bühne lässt sich trotzdem keiner Entgehen. Mit fetten Lightshow-Spots, die wie Blitze aufbrizzeln, wird jeder Song noch untermalt. Ich bin angenehmst überrascht, wie sauber mir der Sound von Gitarre, Bass und Drums entgegen zimmert, da ich Fronter Matthew Tuck stimmlich immer nicht ganz so überzeugend fand und auch heute nicht finde. Der Rest der Band macht seine Sache dafür aber zu 120% richtig und gut. Natürlich dürfen die Songs „Tears Don´t Fall“ und „Your Betrayal“ nicht fehlen. Tun sie auch nicht sondern sind fester Bestandteil der Playlist und werden exzessiv abgefeiert. Um einen Gesamteindruck vom Bühnenbild und auch von der Crowd zu bekommen, okay und, weil ich verdammt nochmal Hunger auf einen Crêpes mit Zimt habe, verziehe ich mich in den hinteren Bereich des Geländes zu den Imbissständen und schaue mir BULLET FOR MY VALENTINE im Panorama an. Neben mir implodiert und explodiert ein die-hard Fan zu den letzten Drumschlägen, Die Massen freuen sich und ich bestelle meinen Crêpe. Stärkung für den finalen Gig. Stärkung für MEGADETH.
Galerie mit 18 Bildern: Bullet For My Valentine auf dem Elbriot 2017
Der Headliner des Tages MEGADETH wuchtet sich mit „Hangar 18“ um 22:00 Uhr frontal ins Zentrum des Geschehens. Visuelle Verstärkung dank fetter Videoleinwand inklusive. Der krankheitsbedingt angeschlagene Dave Mustaine gibt on stage sein Bestes, auch wenn man natürlich hier und da heraushört, dass er nicht ganz auf der Höhe ist. Aber MEGADETH sagen so einen Gig nicht ab sondern ziehen das Ding amtlich durch und schrammeln sich in guter alter Thrash-Oldschool-Metal-Manier mit „Peace Sells“, „Trust“ oder „Symphony Of Destruction“ in die Herzen. Im Wechsel zwischen richtig alten Diamanten und neueren Sachen der mittlerweile sehr langen Diskographie lässt sich der Großmarkt in Hamburg beschallen und ist natürlich in den Refrains und Hooklines sofort zur Stelle um Mustaine stimmlich zu unterstützen. Ein gutes Stück nach dem anderen wird somit ausgegraben und entsprechend abgefeiert. Ohne Frage gehören MEGADETH zu den ganz Großen des Metals. Und Auftritte wie heute setzen ein dickes Ausrufezeichen dahinter.
Galerie mit 24 Bildern: Megadeth auf dem Elbriot 2017
Ok. Das Elbriot-Festival schafft es auch in diesem Jahr, dass man nicht traurig nach Hause gehen muss, schafft auch dieses Mal ein Line-Up aus dem Boden zu stampfen, wo nun wirklich für jeden kleinen Banausen, der Bock auf einen Festival-Quickie hat, etwas dabei war. Warum ein relativ Hardcore-und Metalcore-lastiges Billing mit Thrash/Heavy Metal seinen Abschluss findet, stelle ich hier jedoch in Frage. Gepasst hat es leider null. Spaß gemacht hat es aber trotzdem. Ein Gruß geht auf jedenfall in Richtung Organisations-Team, da trotz ausverkauftem Haus und über 10.000 Besuchern an keinem Imbiss, an keinem Getränkestand, an keinem Verkaufsstand und vor keiner Toilette stundenlanges Warten und daraus resultierendes Genervt-sein die Regel war. Tontechnisch könnte etwas an den Stellschrauben gedreht werden, da AUGUST BURNS RED oder ARCHITECTS doch relativ leise ums Eck kamen. Wurde im Laufe des Tages aber auch besser. Vielleicht hat man dann auch einfach den Lautstärke-Button gefunden. Man weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, dass ich jetzt brav in einem Tross mit dunkel gekleideten, teils sehr alkoholisierten aber auch sehr zufriedenen Menschen wieder Richtung Hamburger Hauptbahnhof abwandere. Die kleinen Ömchens können jetzt beruhigt einschlafen. ELBRIOT 2017 ist zu Ende. Over and Out.
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