Eisregen
Was Soll Death II

Im krassen Gegensatz dazu betritt nun eine Band die Bühne, welche zwar aus dem gleichen Bundesland wie die Metalcore-Könige stammt, allerdings musikalisch in einer ganz anderen Richtung unterwegs ist. Die Rede ist von EISREGEN. Die komplett ausgelassene Stimmung dreht sich in beinahe andächtige Stille und in eine erwartungsvolle Grundhaltung entgegen dem, was EISREGEN präsentieren werden. Regelrecht lethargisch steht Dr. Franzenstein das komplette Set über am Keyboard, Yantit trommelt sich im Hintergrund einen ab, raucht nebenher genüsslich die eine oder andere Zigarette, Bursche Lenz lässt die Saiten tanzen und Blutkehle Roth geifert und singt in den unablässig wabernden Nebelschwaden, welche die Bühne, deren Hintergrund mit Landesfahnen bedeckt war, in ein trübes Licht hüllen. Viele kommen seiner Aufforderung zwischendurch nach, den Nächstbesten auf die Schultern zu nehmen und zu tanzen. Tanzen, das ist es wohl, was den Damen und Herren vonmEISREGEN hauptsächlich am Herzen liegt, das Publikum sollte tanzen. Und wahrlich, das tut es auch. Das etwas zusammengeschrumpfte Auditorium wiegt sich zu den Klängen der Musik und die Band intoniert einige Stücke, deren Originalversionen in diesem Land verboten sind. „Nutten sind nicht ok, aber Nonnen sind ok“ und „Krebs ist out, Lepra ist in“ (O-Ton Michael „Blutkehle“ Roth). Und so wird der eine oder andere Song kurzerhand umbetitelt und siehe da, alle sind glücklich. Glücklich auch die Gesichter nach Beendigung des Auftritts der Thüringer, wobei ich persönlich doch einige gute Stücke vermisst habe.

Setlist:
Treibjagd
Zeit Zu Spielen
Stahlschwarzschwanger
Lepra Macht Frei
19 Nägel Für Sophie
1000 Tote Nutten
Das Liebe Beil
Knochenkult
Elektrohexe
Eisenkreuzkrieger
Nonnen Für Die Schweine
Ausgeburt
Blutgierig
Gruß Aus Thüringen