Eismalsott
Eismalsott
Konzertbericht
Eigentlich hatte ich an diesem Wochenende etwas ganz anderes geplant, aber da es leider nie so kommt, wie es kommen soll, machte ich mich am Samstag Abend in das kleine Dörfchen Bielefeld auf. In dem noch kleineren Black Rose war also ein Konzert angesetzt mit recht interessantem Billing.
Den Auftakt machten Legacy Of Darkness, die kurzfristig für Exordium-418 eingesprungen waren, da sie einen Todesfall in der Familie zu beklagen hatten und so verständlicherweise nicht auftreten wollten. So viel war in der „Kneipe mit Bühne“ nicht los, allerdings schafften es Legacy Of Darkness doch so einige Köpfe zu bewegen. Sänger Zorn stand die ganze Zeit vor der kleinen Bühne, da wohl auf eben dieser sowieso wenig Platz war. Mit ihrem schleppenden Black Metal mussten sie die Anwesenden zwar erst etwas wachrütteln, aber im Laufe ihres Sets hatten sie sie auf ihrer Seite. „Von Tod, Freiheit und Höllenqualen“ heißt ihre aktuelle Platte, von der sie natürlich gerne einige Tonstücke intonierten. Man munkelt, dass Legay Of Darkness demnächst eine reine Akustikscheibe herausbringen wollen. Da bin ich gespannt, ob sie auch live davon vortragen werden. Wäre mal etwas anderes. Aber auch mit satter E-Gitarre in der Hinterhand konnten sie punkten.
Nebelheer aus Osnabrück hatte ich erst Anfang Oktober zusammen mit Gorgoroth gesehen und fand sie an diesem Tag eigentlich sehr gut. In Bielefeld hatten sie allerdings wohl nicht gerade ihren besten Tag, denn ihr Set war so schnell er angefangen ist auch schon wieder zu Ende. Ob sie keine Lust hatten oder sie das Black Rose nicht so toll fanden, vermag ich nicht zu sagen. Musikalisch waren sie zwar nicht so überzeugend wie bei Gorgoroth, aber dennoch beileibe nicht so schlecht, dass man nach ein paar Liedern hätte abhauen müssen. Da kam natürlich auch bei den Zuschauern nicht so die Stimmung auf. Aber sie haben schon bewiesen, dass sie es besser können und ich hoffe, dass sie beim nächsten Mal einen besseren Tag erwischen.
Der eigentliche Grund für meinen Besuch waren aber ohne Zweifel Eismalsott, dessen EP „Best Before: spring“ mir schon verdammt gut gefallen hat. Da kam das Konzert gerade recht, um neue Stücke ihrer hoffentlich bald erscheinenden Scheibe „Patina“ vorzustellen. Als ich sie das letzte Mal live gesehen habe, waren noch alle Bandmitglieder auf der Bühne geschminkt, aber für diesen Abend hat es sich wohl nicht gelohnt. Mit dem Titelstück „Patina“ ging es dann los, welches in voller Länge 12 Minuten dauert. Wenn man ältere Stücke der „Snow White“ mit „Patina“ vergleicht, stellt man schnell fest, dass sich die Band doch sehr weiterentwickelt hat und damit auch live den Zuschauer stärker ansprechen kann. Zum Analysieren irgendwelcher Songs ist aber wohl keiner nach Bielefeld gekommen, denn z.B. auch „Laub“, „Winters Schwingenschlag“, „Skogtaken 4 + 5“ oder mit einem Augenzwinkern laut Sänger Cypher D. Rex der neue Nummer-Eins-Hit „Alle unter dem Himmel“ wussten zu gefallen.
Obwohl das Black Rose sicherlich nicht das Nonplusultra für Konzerte ist, war der Abend dennoch eine ganz Runde Sache. Musikalische Leckerbissen mit gemütlicher Atmosphäre sind genau das Richtige für kalte Herbstage.
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