Eisbrecher
DHMW-Tour 2013
Konzertbericht
EISBRECHER konnten mit ihrem letzten Album „Die Hölle muss warten“ nicht nur Presse und Fans überzeugen, seit dem Release des Albums erfreuen sich die Mannen um Sänger Alexander „Alexx“ Wesselsky und Gitarrist Jochen „Noel Pix“ Seibert in der Szene großer und wachsender Beliebtheit. So wundert es nicht, dass Auftritte der kleinen Brüder von RAMMSTEIN immer gut besucht werden.
So auch bei ihrem Gig im Rahmen der Tattoo-Bash-Messe in Düsseldorf. Zwar bietet sich der anwesenden Menge, bei der nicht gerade wenige Shirts mit dem EISBRECHER-Schriftzug und Logo vertreten, ein etwas surreales Bild: Die Halle ist zum größten Teil abgretrennt und mit Ständen versehen, bei denen die Möglichkeit besteht, sich das ein oder andere Tattoo zuzulegen. Dann wiederum der Bühnenbereich, der abgetrennt von den Messeständen ist und verschiedenen Bands eine Auftrittsmöglichkeit bietet.
Pünktlich um 20:30 gehen EISBRECHER auf die Bühne und werden von frenetischem Jubel empfangen. Selbst diejenigen, die wahre Kunstwerke auf ihrem Körper tragen und von EISBRECHER bisher vielleicht nur gehört haben, machen ordentlich Stimmung. Das wirkt sich natürlich auch auf die Band aus, welche ihr Set mit dem Nackenbrecher „Exzess Express“ vom aktuellen Album „Die Hölle muss warten“ beginnen. Alexx und Noel Pix haben mit ihrem Musikern Jürgen Plangger (Gitarre), Achim Färber (Schlagzeug) und Rupert Keplinger (Bass) eine routinierte Band zusammengestellt, die von Keyboarder Maximilian Schauer abgerundet wird. Die Mannen geben Vollgas und das Publikum frisst Sänger Alexx vom ersten Ton an aus der Hand. Man muss es neidlos anerkennen, der Mann ist eine Rampensau, der man jedes einzelne Klischee fast schon abkauft. Natürlich hat er neben seinem coolen Acting auch eine große Portion Humor, aber davon gleich mehr.
„Willkommen im Nichts“ und „Augen unter Null“ bieten ebenfalls viel Platz für ausgelassene Stimmung und Headbangereinlagen. Zwischenzeitlich wird von Alexx auch immer wieder auf die bevorstehende Bundestagswahl eingegangen, welche u.a. mit Sprüchen wie „Auch diese Wahl werden wir überleben“ kommentiert wird. Außerdem hat bei dem Gig in Düsseldorf ein Mitglied der Livecrew seinen letzten Tag, weshalb der arme, Tobi, einen ganzen Song lang für Stimmung sorgen muss – natürlich mit Unterstützung der übrigen Bandmitglieder.
Auch Granaten wie „Metall“ oder das fantastische „Protoyp“ sorgen dafür, dass die Stimmung beibehalten wird. Die schon obligatorischen Einlagen mit Fasstrommeln, bei denen die komplette Band eindrischt und gelungenen Samples kommen gut an und passen einfach hervorragend zu der Musik der Band. Zwischenzeitlich sorgt Sänger Alexx wieder für einige Lacher, denn die Band ist ebenfalls eine solche Live-Situation wie an diesem Abend nicht gewohnt. Außerdem gibt er zu, dass niemand in der Band ein Tattoo hat, bis auf seinen Gitarristen Jürgen. Nach Sichtung des Tattoos kommt allerdings der Spruch: „Wie immer, langweilig“.
Auch der Abstecher in den Fotograben bei „Schwarze Witwe“ zeigt, wie nah Alexx am Publikum ist. Und siehe da, jedes Mädel darf ihm mit der Reitpeitsche eins auf den Hintern geben – wer es mag?! Die Mädel kamen jedenfalls aus dem Lachen nicht mehr raus. Ein weiterer Nackenbrecher ist natürlich auch „Heilig“. Dieser Song haut gerade live den Zacken aus der Krone. Aber eine Nummer wird von den Fans auch erwartet, und diese ist natürlich „This Is Deutsch“ (mit coolem Dampfeffekt), bei dem sich die Band passend in „typisch deutsche“ Trachten zwängt. Zu Beginn der Nummer weist Alexx auf seine bayerische grüne Weste hin, bei der er sich wundert, dass sie grün ist (politisch gesehen sind die Grünen in Bayern ja eine eher kleine Nummer).
Mit dem Singlehit „Verrückt“ geht es fröhlich weiter und die Stimmung kann noch einmal hochgekocht werden. Leider ist dieser Track bereits eine der Zugaben, denn EISBRECHER müssen pünktlich um 22 Uhr die Show beenden. Jedoch werden mit dem MEGAHERZ-Song „Miststück“ noch mal alle Reserven aus Band und Publikum geholt. Sänger Alexx geht durch das Publikum um lässt so einige Zuschauer „Miststück“ ins Mikro grölen, was der Gruppe noch mehr Sympathie einbringt. Zum Schluss lassen es die Instrumentalisten noch einmal krachen und zocken wahre Thrash-Szenarien – alles muss raus, wenn man so will. Ein gelungener Auftritt von EISBRECHER, der auf die kommende Jubiläumstour im Herbst so richtig Appetit gemacht hat.
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