Edguy
Edguy
Konzertbericht
Diese große Stärke der Band ist zuglich jedoch auch ihre einzige Schwäche. Sowohl musikalisch als auch optisch kokettiert man mit Mainstream-tauglichem Pop-Appeal, wodurch manche Geste und einige Gesangskoloraturen zu aufgesetzt wirken. Wer sich davon jedoch nicht abschrecken lässt, kann hier eine vielversprechende, junge Band entdecken, deren weibliches Gesangsdoppel nicht nur optisch Akzente setzt, sondern auch stimmlich ein hervorragendes Zusammenspiel zeigt.
Das Songmaterial stammt logischerweise vom im letzten Jahr erschienenen selbstbetitelten Debütalbum der Gruppe und überzeugt auch live auf ganzer Linie. Dass hier echte Profis am Werk waren, ist unüberhörbar – und wer seine Lauscher genau aufstellt, erkennt auch die Handschrift der beiden IN FLAMES-Gitarristen Jesper Strömblad und Björn Gelotte, die beide eine wichtige Rolle im Songwriting-Prozess gespielt haben.
Die Reaktionen des Publikums sind zunächst eher verhalten – immerhin dauert es ganze zwei Songs, bevor vom Hallenrand einige halbherzige „Ausziehen!“-Rufe ertönen. Spätestens bei der großartigen „Apologize“-Coverversion wippt jedoch der ganze Saal eifrig mit und zumindest der Refrain wird lautstark mitgesungen. Mit dem launigen Up-Tempo-Kracher „Wasting Life“ verabschiedet sich die Band von der Bühne und dürfte dabei trotz der stilistischen Unterschiede zum Headliner viele neue Fans gewonnen haben.
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