Eden weint im Grab
Apokalypse Galore Tour 2023
Konzertbericht
EDEN WEINT IM GRAB luden im Laufe des Jahres schon des öfteren ein zur fröhlichen Tanzstunde. Grund dafür ist der Ende März erfolgte Release des neuen Albums der Berliner Band, welches sie „Apokalypse Galore“ getauft haben. Keine Sorge, Weltuntergangsstimmung herrscht an diesem eher frischen ersten Juliabend in Hannover aber nicht. Viele schwarz gekleidete Gestalten stehen schon vor der SubKultur, weitere warten drinnen auf den Beginn der Vorband oder decken sich bei der sympathischen Merchfee noch mit ein paar aktuellen Band-Devotionalien ein. Gegen 20:30 Uhr ist es dann soweit und mit DEATH CULT 69 steht die Vorgruppe des heutigen Abends auf der Bühne.
DEATH CULT 69 passen zum Ambiente
Die vierköpfige Band um Konstantin Michaely (auch bei WISBORG) aktiv hat sich dem Ambiente der SubKultur, das viele Referenzen zu Horror- und Rockkultur der vergangenen Jahrzehnte aufweist, angepasst und tritt mit Kunstblut beschmiert und in passend düsteren Outfits auf. Der Sound der jungen Band ist irgendwo zwischen Gothic-, Doom- und einem Hauch Death Metal zu verorten.
Mit zwei bisher veröffentlichten Tape-EPs, welche auch bereits ausverkauft sind, handelt es sich hier noch um eine junge Band. Fronter Michaely kündigt aber im Laufe des Konzertes an, dass wir wohl 2024 mit einem Debütalbum rechnen können. Angesichts der überzeugenden Performance des heutigen Abends kann darauf mit Freuden gewartet werden, denn der Gothic-Doom der Gruppe weiß zu überzeugen. Tragend, schleppend und düster geht es die meiste Zeit zu, nur ein Song, der von Michaely als „jetzt wird es mal ein bisschen schneller“ angekündigt wird, gibt dann doch etwas mehr Gas. Aber so ist das Genre eben, wir sind hier ja nicht im Grindcore, und der ausdrucksstarke Gesang des Fronters passt zum Rest ebenfalls sehr gut dazu.
EDEN WEINT IM GRAB spielen sich quer durch die Diskografie
Die Umbaupause zum Headliner dauert nicht lange, schon bald nach Ende von DEATH CULT 69 stehen EDEN WEINT IM GRAB auf der Bühne und eröffnen ihr Set passenderweise mit dem Opener vom aktuellen Album „Hure Babylon“. Die anwesenden Konzertbesucher:innen brauchen nicht lange, bis sie auf Betriebstemperatur sind und tanzen, singen mit und feiern die blassgesichtigen Musiker auf der Bühne.
Darauf folgt aber erst einmal ein munteres Potpourri aus dem vergangenen Backkatalog der Band, die sich beim Publikum gerne Hilfe bei den Ansagen holt und zum Beispiel den Titel von „Unter dem Eis“ vervollständigen lässt. Zu „Der Giftmischer“ hätte Alexander Paul Blake auch gerne eine Ansage gemacht, diese wurde ihm jedoch von seinen Mitmusikern verboten. Das Singen jedoch nicht, zum Glück, da legt der ebenfalls Bass spielende Frontmann eine gute Figur am heutigen Abend hin.
Noch ein paar weitere Songs dauert es, bis die Quasi-Hitsingle des neuen Albums einen weiteren aktuellen Song im Set darstellt. „Tentakel der Angst“ kommt ebenso gut an wie die darauf folgenden „Himmelsstürmer“ und „Der ewige Bergmann“. Sogar für die ganz alteingesessenen Fans, von welchen manche schon mit der nächsten Generation heute vor Ort sind, hat die Band mit „Den Herbstlaubreigen tanzt der Tod“ vom Debütalbum „Traumtrophäen toter Trauertänzer“ ein Schmankerl im Gepäck.
Im späteren Bereich des Sets finden sich natürlich die größeren Klassiker der Band, Songs wie das mit bereits vielen Zwischenrufen eingeforderte „Die Jenseitsflugmaschine“ kommen natürlich auch zum Vorschein wie vom aktuellen Album die „GeysterGaleere“ und die düster-schönschaurige „Moritat des Leierkastenmanns“. Nach „Letztes Morgenrot“ verabschiedet sich die Band dann alibimäßig, doch es dauert keine fünf Minuten, bis sie sich wieder auf die Bühne begeben, um die natürlich erfolgten Zugaberufe mit drei weiteren Songs zu befriedigen.
Dann ist aber tatsächlich Schluss, doch die gesamte Band gesellt sich dann unmittelbar nach Ende des Konzertes noch ins Publikum und steht für ein freundliches Pläuschchen mit den Fans zur Verfügung. Großes Lob auch an die fairen Merchpreise, CDs für 10 bis 13 Euro sind ebenso fanfreundlich wie die schicken Shirts für 18 Euro. Insgesamt geht gegen 23:30 Uhr ein gelungener Abend langsam zu Ende.
Setlist EDEN WEINT IM GRAB:
Hure Babylon
An die Nacht
Unter dem Eis
Der Giftmischer
Der Meysterdetektiv
Exitus der Schlangen
Die Sage von der weißen Frau
Tentakel der Angst
Himmelsstürmer
Der ewige Bergmann
Den Herbstlaubreigen tanzt der Tod
Trauerspiele des Clowns
Tango Mortis
Aurelia
GeysterGaleere
Die Jenseitsflugmaschine
In der Toten-Taverne
Moritat des Leierkastenmanns
Letztes Morgenrot
TraumTod + Bon Voyage
Krieg im Wunderland
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