Konzertbericht
Immer wieder was geboten wird von den Weizenbierfreunden Ochsenburg, welche nicht nur alljährlich ihr gutbesuchtes Weizenbierfest (2013 steht die 19. Ausgabe an) veranstalten, sondern auch bspw. 2010 ein großes Open Air (Headliner U.D.O.) sowie ein Hallen Konzert mit JOHNNY TROUBLE TRIO abhielten. Unter dem Motto „Metal Fasnet“, von metal.de präsentiert, stand nun der nächste Live-Event in Zaberfeld an, wobei der Name hier eher dem Datum geschuldet war, denn Kostümprämierungen und Büttenreden gab es mitnichten. Als Headliner konnten EDDIES´S REVENGE aus Bielefeld, Deutschlands wohl beste IRON MAIDEN Tribute Band, verpflichtet werden, welche in der Umgebung schon viele Male das Publikum begeistern konnten.
Direkt vor der Veranstaltung kam es zum Super-Gau: METAKILLA, die gebuchte METALLICA Tribute Band aus Saarlouis, mussten einen Tag vor dem geplanten Auftritt kurzfristig krankheitsbedingt absagen. Auf die Schnelle konnten zum Glück noch mit METALICOVER ein würdiger Ersatz gefunden werden. Weiter sollten noch die regionalen Bands AFRICAN CORPSE und OXUVATUS für Stimmung sorgen.
OXUVATUS
Gegen 18 Uhr kamen wir in der Mehrzweckhalle an, die schon recht gut gefüllt war. Zu diesem Zeitpunkt gaben sich bereits OXUVATUS die Ehre, eine Band betrieben von den Weizenbierfreunden selbst, welche mit geschmeidiger Rockmusik mit Countryflair gleich das Publikum zu einem geselligen Abend mit viel Spaß einstimmten. Wie sehr Heimatverbunden OXUVATUS sind, erkennt man nicht nur am Bandnamen (benannt nach dem gleichnamigen Ritter, welcher der Sage nach 330 n. Chr. Ochsenburg gegründet haben soll), sondern auch am Eröffnungsstück, einer Ode an Ochsenburg. Dass sie sich dabei selbst nicht so sehr ernst nehmen, merkte man den mit viel Freude in den Backen aufspielenden Ochsenburgern zu jeder Sekunde an, und die Ansagen im breitesten schwäbischen Dialekt kamen ebenso gut an, wie die gut vorgebrachten Coversongs (Setliste unten). Hightlights des Auftritts waren auf jeden Fall „Paranoid“ (BLACK SABBATH Cover), hier hatte Sänger Sebastian stilecht eine Kutte übergezogen, während ein fesches Mädel ihm das Textblatt zum Ablesen vorhält, sowie die abschließende Eigenkreation „Dreschliad“, eine Schimpfhymne gegen die badische Esskultur. Mahlzeit!
Setlist OXUVATUS
Oxuvatus
Folsom Prison Blues (JOHNNY CASH)
Turn The Page (BOB SEGER)
Paranoid (BLACK SABBATH)
Doctor Doctor (UFO)
Breaking The Law (JUDAS PRIEST)
Hey, hey, Wickie! Hey, Wickie, hey! (CHRISTIAN BRUHN)
Dreschliad
AFRICAN CORPSE
Weiter ging es deutlich energischer. Ebenfalls aus der Region stammen die 2009 gegründeten AFRICAN CORPSE, welche nun die Aufgabe hatten, dem Publikum weiter einzuheizen. Das sollte ihnen auch ohne Probleme gelingen. Während des Soundchecks spielte die junge Truppe kurz „Roots Bloody Roots“ von SEPULTURA an, was gleich positiv aufgenommen wurde. Kein Wunder, würde doch diese Nummer sowieso gut zum wuchtigen, aggressivem, treibendem Thrash Metal von AFRICAN CORPSE passen. Die Band präsentierte sich gut aufeinander eingespielt, ihre harten, mitreißenden Riffs in Verbindung mit dem brachialen Gesang sorgten für ordentlich viel Bewegung in den ersten Reihen. Doch es war nicht nur die Musik, auch das selbstsichere Auftreten der vor Spielfreude strotzenden Band wie auch das unbändige Stageacting rissen die Fans vor der Bühne mit.
Setlist AFRICAN CORPSE
War (R) Evolution
Corpsewar
Schizophrenia
Look Behind
Save My Soul
Enemy Mine
Helen Of Troy
African Corpse
I Hate You
Jump The Fuck Up
METALICOVER
Nachdem die Stimmung nun immer weiter hochkochte wurde es Zeit, einen der Hauptacts auf Zaberfeld loszulassen. Stilecht, wie es sich gehört, wurde die Show mit „The Ecstacy Of Gold“, wie auch jedes METALLICA Konzert, eingeleitet. Und schon hier fing das Publikum an, ordentlich mitzufeiern, spätestens jedoch bei „Creeping Death“ verwandelte sich die Mehrzweckhalle in einen Hexenkessel. Man merkte zu jeder Sekunde, dass sich die Band voll und ganz der Musik von METALLICA verschrieben hat, die Stücke wurde Originalgetreu nachgespielt, und auch vor allem Sänger Nik erinnerte nicht nur mit seiner rauen Stimme, auch in Sachen Gestik und Mimik stark seinem Vorbild James Hetfield. Die Fans waren richtig angefixt und sangen Zeile für Zeile mit, Bangten was das Zeug hielt, und das Bier floss noch mehr in Strömen als zuvor. METALICOVER gaben sich alle Mühe, wirkten authentisch, sympathisch und kraftvoll zu gleich. Keine Frage, METALICOVER präsentierten sich als wirklich starke METALLICA-Tribute-Band. Vielleicht sogar als die bessere Alternative zu METAKILLA?
Setlist METALICOVER
The Ecstasy of Gold
Creeping Death
For Whom The Bell Tolls
Master Of Puppets
The Four Horsemen
Sad But True
One
Ride The Lightning
Nothing Else Matters
The Memory Remains
Harvester Of Sorrow
Disposable Heroes / Orion
Whereever I May Roam
Whiskey In The Jar
Fade To Black
Battery
Enter Sandman
Seek And Destroy
EDDIE’S REVENGE
Das Gedrängel vor der umfassend geschmückten Bühne erhöhte sich nochmals merklich, als EDDIE’S REVENGE, Deutschlands wohl beste IRON MAIDEN Tribute-Band, zum Intro auftauchten, deren Optik weitgehend dem Original aus England angepasst war. Mit „Aces High“ stieg die Band gleich in die Vollen und ließ keinen Zweifel über ihr Können aufkommen! Und so wie EDDIES’S REVENGE von Anfang an hoch motiviert spieltechnisch nichts anbrennen ließen, und vor Spielfreude nur so sprühten, gaben auch die Fans in den vorderen Reihen von der ersten Minute an Vollgas, sangen Textzeile für Textzeile mit, bangten, reckten Fäuste in die Höhe. Ein Klassiker nach dem anderen wurde von Band und Fans gleichermaßen abgefeiert. Das war Leidenschaft pur! Wie authentisch EDDIE’S REVENGE wirkten, zeigte sich nicht nur in Bühnenoptik, Dress, Performance und Stageacting, sondern auch im Gesang vom charismatischen Markus, dessen Stimme und Bühnenpräsenz derer von Bruce Dickinson schon verdammt nahe kommt. Überhaupt waren alle Musiker voll auf der Höhe, spielten bei Top-Sound auf verdammt hohem Niveau und bewiesen eindrucksvoll, von welch besonderer Klasse IRON MAIDEN, ja auch deren Tribute EDDIE’S REVENGE, sind. Mit Lance von SPELLBREAKER hatten die Bielefelder noch einen zusätzlichen Keyboarder am Start, womit die Stücke noch authentischer rüberkamen. Besondere Highlights des Auftritts waren auf jeden Fall das erst zum zweiten Mal gespielte „Afraid To Shoot Strangers“, das von IRON MAIDEN nur selten gespielte „Lonelines Of The Long Distance Runner“, die Show-Elemente (Armeejacke und Union Jack) bei „The Trooper“, das rotzig-rockige „2 Minutes To Midnight“, das „neue“ Stück „Fear Of The Dark“ sowie das den Weizenbierfreunden gewidmete „Sun And Steel“. Wie üblich, kamen vor allem die Anhänger der vielgeliebten Frühwerke IRON MAIDENs ins Schwärmen und zeigten sich rundum zufrieden. Kein Wunder, zeigten doch EDDIE’S REVENGE eindrucksvoll ihre unbedingte Leidenschaft für IRON MAIDENs Schaffen.
Setlist EDDIE’S REVENGE
Intro / Aces High
Wasted Years
Revelations
Children Of The Damned
Lonelines Of The Long Distance Runner
The Trooper
The Evil That Men Do
Afraid To Shoot Strangers
Phantom Of The Opera
Sun And Steel
Alexander The Great
Dance Of Death
Number Of The Beast
2 Minutes To Midnight
Hallowed Be Thy Name
Iron Maiden
Moonchild
Fear Of The Dark
Running Free
Run To The Hills
Und so endete das Live-Geschehen dieser Metal Fasnet, die Party ging noch weiter. Alles in allem ein rundum gelungener, feuchtfröhlicher und friedlicher Abend in gemütlicher Atmosphäre, tollen Bands, ordentlichem Sound und fairen Preisen. Perfekt!
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