Easter Cross 2023
Der Festivalbericht
Konzertbericht
Ganz weit hinten, im Oberen Neckartal, am Fuße des Kleinen Heubergs, zwischen Kühen, Kurven, Schwarzwald und Schwäbischer Alb ist eine kleine idyllische Stadt, die einen sagenumwobenen Schatz verbirgt: Das Easter Cross-Festival.
Der legitime Nachfolger des O.M.I.-Open-Festivals, welches die Oberndorfer Musikinitiative seit vielen Jahren und nach der Pandemie nun endlich wieder in vollen Zügen veranstaltet versüßt die unsäglich familien-beladene Osterzeit jedes Jahr aufs Neue und wir verbinden unseren heutigen Bericht nun einfach mit einer bittersüß schwäbischen Nachhilfestunde.
Da ziegt’s dr ja s’Hemmad nei! – Das Easter Cross ist zurück!
Was dazu gesagt werden muss: War das O.M.I.-Open selbst genremäßig selbst noch ziemlich bunt gestreut, ist das Easter Cross 2023 ein wildes Potpourri aus Metalcore, Hardcore und sogar ein Bisschen Thrash und Death. Ja klingt wild, funktioniert aber problemlos, wie sich zeigen soll.
Die Vorverkaufszahlen sind bereits gut, man kann der gesamten Truppe den Ausverkauf nur wünschen und der 8. und 9. April 2023 bringen eine gefüllte Neckarhalle mit sich – zusammen mit den insgesamt 14 Bands auf dem Roster ein sehr ambitioniertes Unterfangen. Man sieht sowohl vor als auch hinter den Kulissen bekannte Gesichter (ENDLEVEL, y u no Auftritt?)
No ned hudla! – Der Samstag
Die familiären Verpflichtungen (Kinder, Omas, Ostereier) sorgen leider an beiden Tagen für späteres Eintreffen, weswegen der Schwarzwälder Groove-Act VEX leider schon vorbei ist, also kommen gleich die Tschechen ABBIE FALLS auf den Plan.
Leider kennen offensichtlich nur sehr wenige Anwesende den melodischen Deathcore-Bolzen, aber die Laune auf der Bühne entschädigt für alles. Wer sich in ihrer noch recht kurzen, da erst 2021 gegründet, Diskografie ein wenig auskennt, hört Favoriten wie „No One’s Above“, „Parasite“ und das BREAKDOWN OF SANITY-Cover „Paralyzed“ und man hat mit ABBIE FALLS, DEFOCUS und NECROTTED quasi den Berner „Headbangersball“ vom Abend zuvor auf der Bühne und spürt bis zur letzten Minute: Die Jungs haben Bock!
Galerie mit 11 Bildern: Abbie Falls - Easter Cross 2023DEFOCUS (Aalener) sind an diesem Abend an der Sänger-Front ein wenig verhindert, hat sich Fronter Simon doch vor wenigen Wochen ein Bein gebrochen und wechselt zwischen auf dem mitgebrachten Hocker sitzend und am Mikrofon stehend. Zwar ruft Gitarrist Bam(Bam?) das Publikum auf die diesbezüglich fehlende Action auf der Bühne auszugleichen, aber seine Flips, Twists und Kicks übernehmen das eigentlich schon selbst.
Wer DEFOCUS schonmal gesehen hat weiß: Solide Show, die Songauswahl ist allerdings mit nur einem Album und zwei Singles stark begrenzt. Ihr braucht ein neues Album, Jungs!
Galerie mit 8 Bildern: Defocus - Easter Cross 2023Wenn es dann dunkel wird, die Nebelmaschine angeworfen wird und die Adiletten auf die Bühne kommen, dann ist es Zeit für ein Bisschen NECROTTED. Wir sind ein wenig enttäuscht – Fabian in Schuhen (what happened?!), aber natürlich nicht von der Show an sich, die von Mal zu mal besser zu werden scheint.
Der Neuling „Reich der Gier“, zündet mindestens genauso gut wie „My Mental Castration“ und „Compulsory Consumption“ und die Bewegung im Pit nimmt sichtbar zu.
Galerie mit 18 Bildern: Necrotted - Easter Cross 2023Danach wird es allerdings etwas wild: Erst MOTORJESUS – Hardrock mit einem dystopisch anmutenden Bühnenbild und kurz einem Jesus auf der Bühne, danach PARASITE INC. – Melodic Death mit ihrer üblich blau-weißen Beleuchtung und viel Todesmetall („Lithium“, „I Am“, „Cyan Night Dreams“ und natürlich dem Evergreen „The Pulse of the Dead“) aus Aalen (ja, schon wieder Aalen, irgendwas haben die im Wasser!) – aber die Stimmung wird immer besser, Sound, Licht, Bands, eine große Party!
Galerie mit 14 Bildern: Motorjesus - Easter Cross 2023 Galerie mit 14 Bildern: Parasite Inc. - Easter Cross 2023Haupt-Act des Abends sind – und das ist eindeutig am Kutten-Anteil und dem Altersdurchschnitt des Samstagabends erkennbar – die Thrash-Legenden von SODOM, deren Set mit neunzehn Songs den Fans wirklich Tränen in die Augen treibt. Von Toms „Wie geht’s euch? Mir nicht so gut.“ spürt man nichts, auch wenn die Auswahl von gerade mal drei Shirts am Merch-Stand den gewillten Longsleeve-Interessierten an dem Abend eher erstaunt.
19 Songs – darunter natürlich Must-Haves wie „Outbreak of Evil“, „Sodomy and Lust“ „Agent Orange“, „Nuclear Winter“, aber man wird auch österlich/festlich („Christ Passion“) und tatsächlich geben Tom, Frank, Yorck und Toni einen bis zu diesem Moment noch nie live gespielten Song zum Besten: „Book Burning“.
Wer sich also frägt, ob SODOM auch nach 41 Jahren noch das Zeug zum Headliner haben: Haben Sie! Hut ab! Und damit auf zum nächsten Tag!
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