Earth
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Konzertbericht
Blaues Licht und Nebel auf der Bühne, ein wenig Beleuchtung von der Bar, ansonsten war es dunkel im Konzertraum des Lidos. Spätestens als schließlich SIR RICHARD BISHOP die Bühne betrat, erinnerte die Atmosphäre an “Dead Man“. In Jim Jarmuschs Schwarzweißwestern spielt Johnny Depp einen jungen Mann, der langsam an einer Kugel stirbt, während NEIL YOUNG einen Soundtrack beisteuert, dem die Noise-Welt der Feedbacks und Drones nicht fremd ist. BISHOP, der einige Zeit als Antiquar okkulter Bücher sein Geld verdiente, Mitglied der SUN CITY GIRLS war und momentan von seiner Arbeit als Solo-Gitarrist lebt, improvisierte circa 50 Minuten einen zwielichtigen Wüsten-Sound, mal düster-balladesk, mal eher an DJANGO REINHARDT erinnernd, wehmütig (nicht weinerlich), entrückt (nicht abgehoben), verspielt und doch erdig. Zwischen diesen Klängen und dem Rock-Publikum bestand natürlich eine gewisse (wenn auch noch so minimale) Distanz, ins Wohlwollen mischte sich ein Ruf nach „something heavy“. Aber der Amerikaner, der durch Asien und Afrika reiste und seine Veröffentlichungen beispielsweise “Salvador Kali“, “Fingering The Devil“ oder “While My Guitar Violently Bleeds“ betitelte, ließ sich nicht verunsichern: „ICH muss hier sein… Entspann dich! Gleich kommen EARTH. Die sind tatsächlich ziemlich heavy.“
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