Dream Theater
Progressive Nation 2009
Konzertbericht
Sphärische Electro-Klänge gehen über in das Intro zur Anti-Kriegstreibers-Hymne „Prophets Of War“, die sich als absolutes Highlight des gesamten Abends entpuppt. Gänsehaut überkommt mich, als die gesamte Halle lautstark die in großen Buchstaben eingeblendeten Parolen „Time for change! Fight the fear! Find the truth!“ mitbrüllt. Und auch die Gewehrkugeln schleppenden Ameisen haben in ihrer abstrakten Symbolhaftigkeit etwas gruseliges an sich. Das Lied, das schon auf dem 2007er „Systematic Chaos“-Album überzeugen konnte, erreicht live eine völlig ungeahnte Dimension an Intensität. Wer DREAM THEATER nach dieser Darbietung nicht vergöttert, dem ist nicht mehr zu helfen.
Es folgt die einzige Ansage von James LaBrie, dann lässt man wieder die Musik sprechen, wegen der die Leute schließlich heute gekommen sind. Die traumhafte Ballada „Wither“ bildet sowohl auf dem jüngsten Album als auch am heutigen Abend eine kurze Ruhepause. Dann wird es mit der vertrackten „Scenes From A Memory“-Instrumental-Abfahrt „The Dance Of Eternity“ wieder extrem komplex und frickelig, die nahtlos in „One Last Time“ übergeht. Zum Abschluss des regulären Sets wird es noch einmal höchst politisch: „In The Name Of God“ wendet sich gegen moderne Glaubenskriege aller Art.
Unter großem Applaus verschwinden DREAM THEATER von der Bühne, nur um wenig später für eine Zugabe zurückzukehren. Dabei handelt es sich um das 20-minütige Grusel-Epos „The Count Of Tuscany“, das Textschöpfer und Gitarren-Genie John Petrucci zufolge auf einer wahren Begebenheit beruhen soll. Obwohl der Song erst in diesem Sommer veröffentlicht wurde, kommt er beim Publikum hervorragend an und wird von einer bemerkenswerten Zahl der Fans mitgesungen. Offensichtlich hat man hier einen neuen Bandklassiker für die Ewigkeit geschaffen.
Nachdem die letzten Klänge verhallt sind, verabschiedet sich die Band von ihren Fans und lässt sich gebührend feiern. Der Blick auf die Uhr zeigt fünf nach elf. Die Band hat nun gut anderthalb Stunden lang beste Unterhaltung geboten, offizieller Curfew der Halle ist um halb zwölf. Eigentlich also noch genug Zeit für ein bis zwei weitere Lieder. Doch leider ist nun wirklich schon Schluss. Warum also hat man sich nicht an den offiziellen Konzertbeginn gehalten, sondern UNEXPECT als erste Band bereits eine halbe Stunde zu früh auf die Bühne geschickt? Man weiß es nicht und das ist der einzige Kritikpunkt, den man an diesem musikalisch in höchstem Maße unterhaltsamen Abend haben kann.
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