Dream Theater
Dream Theater

Konzertbericht

Billing: Dream Theater
Konzert vom 1999-11-14 | Palladium, Köln

Das Dream Theater eröffnete mal wieder seine Pforten um ein neues Album und natürlich mit Jordan Rudess auch einen neuen Keyboarder vorzustellen. Wohl dem, der sich seine Karte (für diese erste Warm-Up Phase der für das Jahr 2000 geplanten Welttournee) bereits im Vorverkauf gesichert hat, denn an der Abendkasse war ausser dem Umtausch diverser Computer-Tickets in Original-Tickets nicht mehr viel zu holen. Ausverkauft heisst das Ganze dann und machte sich dann auch spürbar in der „neuen“ Konzerthalle bemerkbar. Das Vorprogramm bestritten Tiles denn auch vor mehr Leuten als verdient, dachten die einen aufgrund des Outfits von Saenger Paul Rarick wohl, es handele sich bereits um den Hauptact. Nein mitnichten, „Tiles“ hatten die ehrenvolle Aufgabe den Fans einen guten Warm-Up zu geben. Die Band mühte sich dabei auch redlich, leider aber auch vergebens, denn der Sound, den sie zur Vefügung hatte, war leider völlig daneben. Phasenweise schimmerte die Klasse der Band durch, Rush und Early-Fates Warning Zitate kristallisierten sich heraus – so gab die Band einen 45 minütigen Einblick in ihr 3 Alben umfassendes Repertoire. Trotzdem, aufgrund des Sounds und den groesstenteils doch eher schwachen Vocals haben Tiles an diesem Abend wohl keine Gefangenen gemacht… Nach einer längeren Umbaupause (knapp 30 Minuten) wagten sich dann die 5 Akteure aus dem Traumtheater aufs Parkett und heizten nach bekanntem Twin Peaks-Intro mit Metropolis Part 1 erstmal kräftig los. Der Sound war von Beginn glasklar und perfekt abgemischt und die Jungs sichtlich froh, wieder ihr Können vor Publikum ausleben zu dürfen. Der mit Zugaben leider „nur“ 105-minütige Set war gespickt mit Variationen und definitiv mehr Instrumental- als Gesangspassagen. Meine Gebete, die neue CD „Metropolis 2: Scenes From A Memory“ im kompletten zelebriert zu sehen, wurden leider nicht erhört. Mit „Overture 1928″,“Strange Deja Vu“, „Fatal Tragedy“, „Home“ und „One Last Time“ gabs aber zumindest die besten Stücke des neuen Werkes. Dazu kamen „Erotomania“, „Lifting Shadows Off A Dream“, „Under A Glass Moon“, eine Killerversion von „Peruvian Skies“, „Hollow Years“, „Just Let Me Breathe“, „Afterlife“ und im Zugabenteil ein grandioses Medley welches sich über „Pull Me Under“, „A Fortune In Lies“ bis zum Finale von „Take The Time“ erstreckte. Im Vergleich zu den letzten beiden Tourneen wirkte die Band wieder um einiges frischer, nicht mehr so aufgesetzt und kalkuliert – nicht zuletzt begründet durch die wesentlich abwechslungsreichere Setlist an diesem Abend, dessen Gewinner neben den Fans eindeutig Jordan Rudess war, der das geilste Keyboardsolo hinlegte wo gibt. Zudem jammten sich Myung, Portnoy, Petrucci und Rudess noch auf einer älteren LTE-Nummer in einen kleinen, fast nicht enden wollenden Rausch, so dass LaBrie mal wieder nur Statist war. Gibt es denn gottverdammt keinen Sänger, der sich in dieser Besetzung als gleichberechtigtes Mitglied fühlen könnte? Der sowohl technisch versiert als auch performancestark genug ist, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken um den Songs das gewisse Etwas zu verpassen? Stattdessen zielen die Blicke der Zuschauer generell auf die Instrumentalisten, insbesondere natürlich Drummonster Mike Portnoy, der sich mit seiner extrovertierten (und ziemlich lächerlichen) Show ja grundsätzlich gerne in den Mittelpunkt stellt. Sei’s drum, was der Kerl mal wieder aus seinem Riesenschlagzeug rausprügelte, war absolut überragend. Myung bot wie stets einen soliden Sound, steht aber nachwievor lieber den ganzen Abend in der Ecke anstelle sich mal ein wenig zu bewegen (dann könnten ihn vielleicht auch mal Zuschauer zu Gesicht bekommen, die ihn in seiner Ecke nicht sehen) und Petrucci spielte wieder wie ein Gott. C’est ca, alles in allem ein wunderbares Konzert – danke Jungs.

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15.11.1999

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