Dornenreich
Dornenreich
Konzertbericht
Auch wenn man Herrn Graves nur sehr ungern von der Bühne läßt, so überwiegt doch die Vorfreude auf DORNENREICH. In der kurzen Pause zwischen den beiden Auftritten füllt sich das Nachtleben noch ein wenig mehr, ist aber auch während des anstehenden Gigs nicht wirklich brechend voll. Und da sind die beiden dann auch schon; Eviga zeichnet wie gewohnt für Percussion, (Akustik)Gitarre und Gesang verantwortlich, während Inve die Geigenmelodien beisteuert. Was nun folgt ist ein großartiges, berührendes Konzert. Ich finde es immer wieder beeindruckend wieviel Energie und Gefühl die beiden in der Lage sind mit ihren Stücken zu vermitteln. Eviga singt, flüstert, schreit, und das mit einer solchen Intensität, daß man stellenweise eine Gänsehaut bekommt. Und Inves Geigenspiel liefert das melodische Gegenstück dazu, seine Geige klingt mal lieblich und sanft, dann wieder beeindruckend schnell und ekstatisch. Es ist nicht nur, daß die beiden ihre Instrumente perfekt beherrschen, sondern die ganze Zeit über ist spürbar, wie sehr sie hinter ihrer Musik stehen, und dem kann man sich als Zuhörer nicht so leicht entziehen.
Den Anfang macht als eine Art Intro ein Ausschnitt aus „Zu Träumen wecke sich, wer kann“ vom „Hexenwind“-Album, welches im Jahre 2005 das erste vollständig akustisch gehaltene Album von DORNENREICH war. Darauf folgen vor allem Stücke ihres letzten Werkes „In Luft geritzt“(2008), welches bis auf zwei Titel komplett gespielt wird. Dazwischen findet sich mit „Der Hexe nächtlich‘ Ritt“ aber auch ein Song vom vorletzten, weiter oben schon erwähnten Album. Den Endpunkt markiert dann ein bisher unbenanntes und unveröffentlichtes Stück. Nach jedem Song ein Begeisterungssturm aus dem Publikum, wofür sich die beiden Musiker in ihrer sympathisch zurückhaltenden Art bedanken. Auch geredet wird nicht viel, aber das brauchen sie auch gar nicht, ebensowenig wie jede Art von Effekthascherei. Natürlich wird eine Zugabe verlangt, und auch gewährt, und hier dürfen sich all diejenigen freuen, die auch die ganz alten Sachen von Dornenreich kennen; „Reime faucht der Märchensarg“ vom 1999er „Bitter ist’s dem Tod zu dienen“-Langspieler bildet den perfekten Abschluß für diesen Abend, und DORNENREICH entlassen uns mit der Vorfreude auf die nächste Tour und das nächste Album.
Setlist
Intro (aus „Zu Träumen wecke sich, wer kann“)
Meer
Freitanz
Jagd
Der Hexe nächtlich‘ Ritt
Flügel in Fels
Aufbruch
Drang
Unruhe
Zauberzeichen
unveröffentlichtes unbenanntes Stück
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Reime faucht der Märchensarg
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