Dornenreich
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Konzertbericht

Billing: Dornenreich
Konzert vom 2008-10-01 | Nachtleben, Frankfurt

Dieser Tage dürften Eviga und Inve, auch bekannt als DORNENREICH, über einen Mangel an Arbeit nicht klagen können. Gerade wieder zurück im heimischen Österreich von ihrer „In Luft geritzt“-Akustik-Tour mit DEVON GRAVES, welche sie den September und Oktober über vor allem durch Deutschland führte, sowie einem kurzen Abstecher nach Finnland, wird schon wieder an neuem Material gebastelt. Zum einen ist da eine DVD, die voraussichtlich den Titel „Nachtreisen“ tragen wird, und auf der unter anderem eine Liveaufzeichnung (mit zehn Kameras) des Summer Breeze-Auftritts von 2007 zu sehen und hören sein wird. Ein neues Album steht auch schon am Horizont, „Flammentriebe“ soll es heißen, und Freunde der ersten drei Scheiben der Band hoffen sicherlich auf wieder etwas härtere Klänge, zumal mit Drummer Gilvan inzwischen ja auch ein Bekannter aus früheren Tagen wieder zur Band gestossen ist. Man darf auf alle Fälle gespannt sein, und für alle, die es nicht erwarten können gibt es bereits im Frühjahr erste Songs davon live zu hören, denn die nächste Tour ist auch schon geplant. Im April 2009 geht es quer durch Europa, wo man unter anderem auf dem Ragnarök-Festival spielen wird. Im Gepäck haben DORNENREICH die amerikanische Folk-/Black Metal-Truppe AGALLOCH, geplant ist eine Double-Headliner-Tour. Und ja, es soll wieder einmal ein Metal-Set zu hören sein.

Aber zurück zum 1. Oktober ins Frankfurter Nachtleben. Ursprünglich sollten eigentlich LEAFBLADE den Abend eröffnen, aber eine Armverletzung des Gitarristen vor Tourbeginn zwang DEVON GRAVES und DORNENREICH diese allein zu bestreiten. Und mit dem Erstgenannten geht es denn auch gegen acht Uhr los. DEVON GRAVES dürfte vielen weniger als Solokünstler sondern eher als Sänger und Multiinstrumentalist in progressiven Metal-Bands wie PSYCHOTIC WALTZ (bis 1997, und unter dem Namen Buddy Lackey) und DEADSOUL TRIBE bekannt sein. An diesem Abend steht er aber ganz allein auf der kleinen Nachtleben-Bühne vor einem etwa halb gefüllten Club. Mit Akustikgitarre, viel Ausstrahlung und seinem sehr abwechslungsreichen, wunderbaren Gesang führt er das Publikum durch sein Set, welches ihm mit wachsender Begeisterung zu folgen bereit ist. Geboten werden vor allem Songs seiner alten und aktuellen Band, aber auch ein Stück von JETHRO TULL beispielsweise, und das Ganze mit einer solchen Klarheit und Leidenschaft, und dem Charme, den eine solche akustische Darbietung oft mit sich bringt, daß es eine Freude ist, ihm zuzuhören. Zwischen den Songs ist er zu Plauderei mit dem Publikum und Witzen aufgelegt, und politisch wird es auch ganz kurz, als er für ein paar Augenblicke gegen die US Regierung wettert – um dann John Lennon mit „Imagine“ die Ehre erweisen. Zum Schluß seines Auftritts eine kleine Ansprache, er meint, er habe überlegt, welches Stück er zum Ende spielen solle, es müsse schon etwas Besonderes sein, etwas, das den Anwesenden einen bleibenden Eindruck, eine Botschaft auf den Weg mitgibt. Fast ein wenig besorgt fragt man sich, ob es jetzt pathetisch oder sonstwie schlimm wird – bis die ersten Töne auf seiner Gitarre zu hören sind. Es ist „Tribute“ von Tenacious D., das Publikum grölt, und ich kann mir auf seine Ansprache hin keinen passenderen Titel vorstellen; gesanglich auch hier wieder eine geniale, kraftvolle Vorstellung. Auch ohne seine Band im Rücken hat DEVON GRAVES an diesem Abend wirklich begeistern können, und ich hoffe, ihn in Zukunft mal wieder mit nichts als seiner Akustikgitarre auf der Bühne zu sehen.

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28.10.2008

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