Dirkschneider & Vicious Rumors
Unser Bericht zu Udo's Abschied von den ACCEPT-Klassikern
Konzertbericht
Wenn man sich schon Tage vorher wie ein kleines Kind auf ein Konzert freut, dann kann das im Großen und Ganzen drei Gründe haben: Ein hoffnungsvoller Newcomer kommt zum ersten Mal auf Tour, oder aber es gastiert eine Band, die man schon ewig mal live sehen wollte, oder aber alte Jugendhelden bitten zum Tanztee. Hier geht es ganz klar um letztgenannten Fall, denn der Altmeister Udo DIRKSCHNEIDER ist auf seiner selbsternannten ACCEPT-Abschiedstour zu Gast in der Stadt. Und da gibt es natürlich keine zwei Meinungen, als alter Fan der Solinger Stahlschmiede muss man da natürlich hin. Die bange Frage bei der kurzen Anreise ist eigentlich nur, ob das auch (hoffentlich!) möglichst viele Headbanger genauso sehen.
Nur ein Anheizer? Von wegen..!
Doch diese Sorge war völlig unbegründet, denn bereits um 19:00 Uhr zum Anheizer VICIOUS RUMORS ist das Conrad Sohm sehr ordentlich gefüllt. Und die kalifornische Legende lässt sich auch gar nicht lange bitten und bläst umgehend zur Attacke, volle Kraft voraus! Seit 1979 (!) sind VICIOUS RUMORS nun schon aktiv, und in diesen vielen Jahren haben sich natürlich massig Hits angesammelt. Die werden dann natürlich auch voller Inbrunst in den Saal gepfeffert und bringen die Meute langsam aber sicher auf Betriebstemperatur. Und ob nun neuere Songs wie „Immortal“ oder die Klassiker wie „Abandoned“, „Don‘t Wait For Me“ oder natürlich „Digital Dictator“, alle werden vom neuen Frontmann Nick Hollemann 1a vorgetragen. Da hat nicht nur Bandchef Geoff Thorpe nicht tierisch Spaß, sondern auch die bereits recht zahlreich Anwesenden.
Galerie mit 4 Bildern: Vicious Rumors in Dornbirn 2016Fazit: Eine bessere Vorband hätte man sich für diesen Abend eigentlich kaum wünschen können. Und dennoch teilen auch VICIOUS RUMORS das Los vieler Leidensgenossen, die volle Aufmerksamkeit bekommt meistens der Headliner. Das ist auch heute der Fall.
Dornbirn Leatherboys
Und vor dem Auftritt des Altmeisters ist die Spannung in der nun bestens gefüllten Halle förmlich greifbar. Pünktlich zur Prime-Time betreten dann DIRKSCHNEIDER unter lautem Jubel endlich die Bühne und legen umgehend mit „Starlight“ los. Das ist natürlich nicht der größte Kracher im ACCEPT-Universum, aber als Einstieg schon mal richtig gut. Doch bereits mit dem folgenden „Living For Tonite“ ertönt der Klassiker-Alarm erstmals und wird einem bis zum Ende des Gigs nahezu ausnahmslos in den Ohren klingeln. Aber das ist natürlich kein Wunder, wenn man mit Hits am Fließband aufwarten kann: „Breaker“, „Princess Of The Dawn“, „Restless And Wild“, „Metal Heart“, „I’m A Rebel“, „Fast As A Shark“, „Balls To The Wall“, und und und. Mit einem dermaßen dichten Hitfeuerwerk können wahrlich nicht allzu viele Kapellen aufwarten. Natürlich kennt man die Setlist bereits von der aktuellen Live-Scheibe „Live – Back To The Roots“, wenn auch heute (leider) um einige Songs gekürzt. Aber das mindert den Spaß nicht im Geringsten, was deutlich an den Reaktionen des Publikums messbar ist. Und wenn man sich mal so im Saal umschaut, dann findet man nicht nur die unterschiedlichsten Altersschichten von 16 bis jenseits der 66, sondern auch die unterschiedlichsten Reaktionen. Während manche vermutlich nach Jahren mal wieder so richtig die Sau rauslassen, genießen andere eher im Stillen, aber mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Doch alle eint die Gewissheit, Zeuge eines absolut denkwürdigen Ereignisses zu sein. Und die anfängliche leichte ehrfürchtige Distanz weicht mehr und mehr großer Begeisterung. Das führt dann soweit, dass das Publikum die Intonation des legendären „Fast As A Shark“-Intros „Heidi, Heido, Heida“ komplett in Eigenregie übernimmt.
Zeitreisen mit Udo – Mehr Nostalgie geht nicht!
Die Band agiert absolut spielfreudig und Herr DIRKSCHNEIDER hat die Meute vom ersten Ton an fest im Griff. Heavy Metal in Reinkultur und auf allerhöchstem Niveau, genau das hat man erwartet und bekommt man auch ausnahmslos geliefert. Ein Geburtstagsständchen gab’s dann auch noch für Udo’s Sohn und Schlagzeuger Sven, der an diesem Tag seinen 33. Geburtstag feierte. Auch von uns dazu noch nachträglich alles Gute!
Nach rund 90 Minuten wird dann aber leider doch ziemlich pünktlich abgepfiffen, obwohl sicher keiner der Anwesenden etwas gegen eine Verlängerung gehabt hätte. Aber auch so muss man ganz einfach von einem rundum gelungenen Abend sprechen, für mich war es konzerttechnisch sogar das Highlight des Jahres!
Hat da irgendjemand Altherren-Metal gesagt? Vorsicht, liebe Leute, der gute Udo mag zwar bereits 64 Jahre auf dem Buckel haben. Aber in dieser Form steckt DIRKSCHNEIDER immer noch locker die meisten Jungspunde in die Tasche, keine Frage.
Ein besonderer Dank geht natürlich noch an Edgar Rauch für die coolen Fotos, feine Sache!
Setlist DIRKSCHNEIDER:
1. Intro
2. Starlight
3. Living For Tonite
4. Flash Rockin‘ Man
5. London Leatherboys
6. Midnight Mover
7. Breaker
8. Neon Nights
9. Princess Of The Dawn
10. Winterdreams
11. Restless And Wild
12. Son Of A Bitch
13. Up To The Limit
14. Midnight Highway
15. Screaming For A Love Bite
16. Monsterman
17. Losers And Winners
18. Metal Heart
19. I’m A Rebel
20. Fast As A Shark
21. Balls To The Wall
22. Burning
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Das „Breaker“-Intro „Heidi, Heido, Heida“? Nanana…
Au Backe, das war natürlich mega peinlich…
Danke für den Hinweis alchemist, ist korrigiert.