Dew-Scented
X-Mas Festivals 2003
Konzertbericht
Graveworm, die leider ohne Keyboard auskommen mussten, da Keyboarderin Sabine eine wichtige Prüfung hatte und somit verhindert war. Deswegen hörte sich der Sound diesmal besonders roh an und weitaus weniger melodisch. Das machte aber eigentlich nicht viel aus, denn so wirkte alles brutaler und irgendwie war es auch interessant das Material einmal ohne Tastenbegleitung zu hören. Da wurde es auch erstmals etwas lebendiger vor der Bühne und einige begannen zu bangen oder grölten mit. Dabei konzentrierte sich die Truppe eher auf das neue Album, von dem man u.a. „Drowned In Fear“ spielte. Nach vier oder fünf Songs mussten Graveworm jedoch die Segel streichen, denn ohne Keyboard war nicht mehr möglich. Trotzdem wussten die Italiener zu gefallen und auch das Publikum hatte ordentlich Spaß.
Die nächste Band war also Dew-Scented, die ich erst einige Monate zuvor auf dem Wacken Open Air gesehen hatte und mir ihre neue Platte „Impact“ immer noch gewaltig im Ohr herumschwirrte. Die gebotenen Songs waren ungefähr mit dem Set vom W:O:A identisch, das war aber auch kein Problem, denn Dank des guten Sounds und der charismatischen Bühnenausstrahlung der Jungs, konnte man sich das auch ruhig noch ein weiteres Mal geben. Natürlich spielten auch sie überwiegend Songs der aktuellen Scheibe wie z.B. „Cities Of The Dead“ oder „One By One“. Die Zuschauer wurden auch immer munterer und bangten schon gut mit, aber man musste sich ja noch etwas schonen, denn immerhin standen einem ja noch vier Bands bevor.
Dann war es Zeit für Nile, auf die ich mich persönlich besonders freute, da ich sie live sehr positiv in Erinnerung hatte und ich sie auf CD ebenfalls sehr mochte. Diesmal ging es jedoch eher brachial zur Sache und mit weitaus geringerem Computer-Einsatz, denn als ich sie das letzte Mal sah, bestand ein Großteil der Show aus den Ägyptischen Hintergrundmelodien. Diesmal wurde es jedoch auf ein Minimum reduziert und Nile ließen lieber die Dampfwalze raus. Was sich hier so abgedroschen anhört, muss man wirklich erlebt haben, denn auch wenn Nile die Metallergemeinde spalten, so steht fest, dass sie wirklich soviel Power unterm Hintern haben, dass sie in der ersten Liga der Death-Metal-Bands mitspielen können. Sänger Jon, der Oberarme hat, wie so manche Leute Oberschenkel, setzte sich gekonnt in Pose und bot zusammen mit seiner Truppe eine wirklich heftige Show. Der straffe Zeitplan verhinderte, dass Nile die geforderte Zugabe nicht spielen konnte. Gerade hier merkte man, dass alle Bands wirklich Schlag-auf-Schlag ihren Set abspielen mussten und es keine Zeit für Extras gab. Für Umbaupausen war allerdings immer genug Zeit, denn bevor es weiter ging, wurden Metallgebilde mit großen Stoffplakaten auf der Bühne montiert.
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