Dew-Scented
OsFest V 2004
Konzertbericht
Oktober ist OsFest-Zeit und dieses Jahr ist schon das 5-jährige Jubiläum des beliebten Indoor-Festivals in Osnabrück. Leider gab es im Vorfeld ein paar Veränderungen, denn Dormitory konnten den letzten Gig ihres Lebens nun doch nicht spielen. Grund dafür waren persönliche Probleme, die man auch auf der OsFest-Webseite nachlesen kann (www.osfest.com). Als Ersatz konnte aber die junge Band Dawn Of Disease verpflichtet werden, die ihr OsFest-Debüt bestreiten sollten. Alle anderen Bands haben bereits einmal auf einem früheren OsFest gespielt. Im letzten Jahr konnten die Zuschauer ihre Lieblingsbands wählen, die auf dem diesjährigen OsFest spielen sollen. Herausgekommen ist eine ziemlich deathig/thrashige Mischung mit einem Spritzer Power Metal. Und wie sich das anhörte, könnt ihr hier nachlesen.
Freitag
Branded Skin waren also die erste Band für den Freitagabend, die sich in Osnabrück und Umgebung schon einen guten Namen erspielen konnten. Ich habe sie erst im Mai zusammen mit Mayhem gesehen und zu diesem Zeitpunkt waren sie noch in kompletter Besetzung. Leider musste der Schlagzeuger gesundheitsbedingt den Platz hinter der Schießbude räumen und wurde von Sacha Meinert ersetz. Etwas bedröppelt stand Daniel, der ursprüngliche Drummer, schon daneben, als er seine Band in Action sah. Obwohl der Posten am Bass auch noch nicht besetzt werden konnte, versuchten Branded Skin das Beste aus der Situation zu machen. Ohne Bass fehlte es den Songs sicherlich an Tiefgang, aber trotzdem konnten sie mir und dem Publikum gefallen. Musikalisch orientierte man sich natürlich an der neuen Wuchtbrumme „Shadows Of Fear“, von der man u.a. „Second War“, „Demonic Voices“ (auch schon auf der selbstbetitelten Debüt-Scheibe) und auch den Titeltrack „Shadows Of Fear“ spielte.
Guerrilla aus Köln waren als nächstes an der Reihe und nahmen die Sache von Anfang an ziemlich locker. Mit ein paar nicht ganz ernsthaften Ansagen hatten sie die Zuschauer bald auf ihrer Seite. Dazu trug auch bei, dass Guerrilla gerne ins Publikum sprangen und hier und da mal herumschauten, während sie ihre Instrumente spielten. Nachdem zu Beginn die zweite Gitarre ausfiel, da es Probleme mit den Saiten gab, hörten sich die nun folgenden Songs (u.a. „Feeding The Scum“, „This Time It´s War“, „Greed“, „Clemency“ oder „Infected“) gleich viel fetter an. Den Contest „Wer guckt am blödesten in die Kamera“ kann eindeutig Bassist Westi für sich entscheiden, denn immer wenn ich ihm mit meiner Kamera auf die Pelle rückte, machte er die blödesten Grimassen. Dann und wann habe ich mich aber auch unbemerkt anschleichen können… 😉 Die Anwesenden konnten sie nun auch wachrütteln und es wurden vereinzeln die Köpfe gebangt.
Nun war es Zeit für Final Breath, die auch schon letztes Jahr auf dem OsFest für Stimmung sorgen konnten. Für das 5-Jährige Jubiläum haben die Zuschauer Final Breath im letzten Jahr gewählt, so dass die Steinfelder diesmal wieder zur Stelle waren, um u.a. ihr neues Album „Let Me Be Your Tank“ vorzustellen, welches am 25.10.04 erscheinen wird. Von diesem neuen Album gab es schon einige Kostproben (u.a. „Let Me Be Your Tank“) zu hören, die großartiges versprachen. Da kann man sich wirklich auf etwas gefasst machen. Aber auch die anderen Tracks (Dauerbrenner „To Live And To Die“, „Exposed To Hatred“, „Eyes Of Horrow“ oder “Careless”) kamen gut an und einige bangten den ganzen Set hindurch. Neben der neuen Scheibe, gibt es aber auch einige andere Veränderungen im Hause Final Breath. Neben Eumels adretter Kurzhaarfrisur, die er zu Beginn unter einem Baseballcap versteckte, ist es aber vor allem Live-Bassist Dominik (ersetzt den ausgestiegenen Thomas), der nicht nur für eine optische Veränderung sorgte. Die Tücken des Mikrophons nahm Eumel auch gelassen hin und nachdem er fast alle verfügbaren durchprobiert hatte, gab es doch tatsächlich eins welches funktionierte. Musikalisch ein einwandfreier Set, nur schade, dass die Besucherzahlen recht niedrig waren.
Nach drei Death/Thrash Bands, gab es nun mit Black Destiny die erste und einzige Power-Metal-Band, die nach eigenen Angaben „Neo Noir Power Metal“ spielen. Was jetzt genau so Neo und Noir an dieser Band ist, konnte ich nicht herausfinden, aber die Osnabrücker machten ihre Sache nicht schlecht. Ich bin ja kein Power-Metal-Hörer, aber trotzdem fand ich die Musik ganz prima. Es war jedenfalls eine schöne Abwechslung zu den anderen Bands. Black Destiny merkt man an, dass sie schon einiges an Live-Erfahrung besitzen, denn sie spielten sehr gelassen und routiniert. So nahm das Publikum auch langsamere oder schnellere Songs („Carpe Noctem“) gut auf und einige Power Metaller bangten. Überaus Fanfreundlich zeigte sich Sänger Michael, der kurzerhand von der Bühne sprang und unten mit den Jungs bangte. „Call Of Destiny“, „Who I Am“ oder auch „Carnival Of Fate“ vom neuen Album “In Neo Noir” wurden ebenfalls bestens intoniert und zeigten mir schließlich wo das Neo Noir hinzuordnen ist. Runde Sache jedenfalls!
Fazit des ersten Tages: Aufgrund der geringen Besucherzahlen wollte nicht wirklich Stimmung aufkommen, was sicherlich nicht an den Bands lag. Mal sehen was der Samstag so bringen mag.
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