Dew-Scented
Death Eastern Part II

Konzertbericht

Billing: Dew-Scented und Orth

Konzert vom 1997-03-28 | Trash, Berlin

Um 20:00 sollte es anfangen. Als um 20:20 immer noch nichts den Anschein erweckte beginnen zu wollen
und da das Freibier reichlich grausig schmeckte, machten wir uns auf den Weg nach draußen, um uns erst
einmal etwas zu stärken… 20 Minuten späten kamen wir wieder, direkt zum Auftritt von Dew-Scented. Und
was mir da aus den Boxen entgegenschoß, war einfach nur absolut traumhaft. Dew-Scented haben diesen
Dampfhammereffekt, den auch die Berliner Harmony Dies und Bands wie Obituary und Bolt Thrower auf der
Bühne erzeugen: Man wird quasi überrollt von der Energie und der Kraft, die die Band ausstrahlt. Ich muß
ziemlich lächerlich ausgesehen haben mit dem riesig breitem Grinsen, was ich bei so etwas immer aufsetze,
sofern ich nicht dazu bange… 🙂 Vom Stil her klingen Dew-Scented sehr verdächtig nach Obituary. Stellt
euch einfach eine Mischung aus der Slowly we Rot und der World Demise vor, macht das ganze etwas
schneller, gebt mehr Druck hinzu und macht die Vocals zwar kreischiger, aber auch abwechslungsreicher.
Das Ergebnis haut einen einfach nur um und ich bin mir wirklich nicht sicher, welche Band mir besser
gefällt. Obituary waren natürlich zuerst da, aber wenn ich mir die World Demise von ihnen und die
Immortelle von Dew-Scented anhöre, so kann ich mich nicht des Eindrucks verwehren, daß die CD von
Dew-Scented mehr nach Obituary klingt als die World Demise von Obituary. Ich weiß, daß sich das
ziemlich seltsam anhört :), aber werft am besten selbst einmal ein Ohr in beide CDs und ihr werdet
verstehen, was ich meine…!
Auch auf der Bühne konnten Dew-Scented vollkommen überzeugen. Sänger Leif bangte munter durch die
Gegend und auch die anderen Bandmitglieder unterstützten ihn dabei hilfreich. Ab und an ging er mit einem
breiten Grinsen über die Bühne, nur um im nächsten Moment wieder mit wirklich erstaunlich
ausdrucksstarker Stimme ins Mikro zu grunzen. Man sah ihnen richtig an, daß ihnen der Auftritt Spaß
gemacht hat, selbst wenn ihre meterlange Fahne mit Bandlogo laufend von der Wand gefallen ist… 🙂