Destruction
"Hell Comes To Your Town"-Tour

Die blutroten Bühnenbauten kündigten es bereits an: An diesem Abend sollten die Erzthrasher aus Altenessen den Mittelteil des Gigs zieren. Besagte hatten es mit einer mittlerweile bis zum Anschlag gefüllten Hafenbahn zu tun, Temperatur und Luftfeuchtigkeit dürften sich bei etwa 30 Grad bzw. 95 % eingefunden haben. Dementsprechend schwierig fiel es mir ab und an mal einen Blick auf die rotumrandete Bühne zu werfen, wo Mille und Co. so ziemlich alles boten, was der deutsche Thrash zu bieten hat. Eröffnet wurde der Auftritt mit dem göttlichen „Violent Revolution“ vom gleichnamigen neuen Longplayer, weiter ging es mit fulminanten Raketensongs, aus jeder Ära des Bandschaffens wurde ein Track geboten, nur das etwas „speziellere“ Material der „Endorama“-Scheibe ließ man gottlob außen vor. So kam die Audienz in den (zumindest akustischen) Genuss von altem Eisen a la „Flag Of Hate“, „Pleasure to Kill“, „Extreme Aggressions“ und „Peolpe Of The Lie“, sowie einigen neueren Liedern, als da wären „Renewal“, „Phobia“ und „Reconquering The Throne“. Der Sound war wieder recht klar und strukturiert, aber dennoch darf nicht verschwiegen werden, dass es einfach einen Tick zu laut war. Ich stand am Ausgang der Halle und dennoch empfand ich klar die Steigerung des Lärmpegels gegenüber dem SODOM-Gig. Was soll so was? Laut ist nicht immer gleich gut, meine Herren! Nichtsdestoweniger machten KREATOR ihrem Ruf alle Ehre und gaben den Fans was sie wollten: Alte Songs en Masse, wobei Mille es sich nicht nehmen ließ ältere Kaliber wie „Pleasure to Kill“ mal eben von ihrem Solo zu befreien und cleanen Gesang einfließen zu lassen. Nunja, ganz verbannen kann der Gute seine Experimentierfreude wohl auch auf einem Thrash-Revival-Konzert nicht, schade. Leider kann ich über den Headliner DESTRUCTION nichts berichten, weil es mittlerweile so unerträglich voll geworden war, dass ich mir Schmier und Co ersparte.