Desaster
Desaster
Konzertbericht
Auf das Stuttgarter Quartett hatte ich mich bereits im Vorfeld besonders gefreut, klingt ihre Mischung aus Black-Death- und Thrash Metal aus der Konserve doch ungemein livetauglich. Dass meine Erwartungen allerdings in gewisser Weise enttäuscht wurden schreibe ich an dieser Stelle weniger der Band denn dem mittlerweile unstimmigen und nervigen Sound zu. Mit diesem Eindruck schien ich nicht alleine dazustehen, denn der anfangs noch sehr gut gefüllte Saal leerte sich, wenn auch ganz allmählich, nach und nach zusehends mehr. Ganz ohne Bass auskommend schlugen sich die Schwaben durch ihr Set, und schafften es auch vereinzelt das Publikum zu animieren. Insgesamt thronte das (getriggerte?) Schlagzeug allerdings dann doch zu sehr über den Gitarren, sodass es mir ernsthaft schwer fiel mich durch den rüberkommenden Schwall an undifferenziert klingenden Riffs zu kämpfen. Die Band blieb jedoch professionell und zog ihr Ding gnadenlos durch, was sich besonders in den Gestiken des Sängers äußerte, hehe. Insgesamt ein von Wehrmut meinerseits geprägter Auftritt, denn ich bin mir sicher, dass die Band unter anderen Umständen einiges hergemacht hätte. Schade.
PENTACLE
Die vom Publikum (inklusive meiner Wenigkeit) heiß ersehnten Holländer PENTACLE galten als „Geheimheadliner“ des Abends und wurden bereits beim Soundcheck vom Publikum laut beklatscht. Als das Quartett endlich mit ihrem genialen, zeitlosen Oldschool Death Metal der Marke OBITUARY oder DEATH loslegte schienen alle Dämme im mittlerweile mehr als gut gefülltem „Specht“ zu brechen. Ehrlich, selten habe ich in letzter Zeit eine derartige Menge an Leuten gesehen, die fern jeglicher „Sehen-Und-Gesehen-Werden-Metalität“ kollektiv ausrastet und sich das Gehirn aus dem Kopf moshend der Musik hingibt. Der Sound war, komischerweise (beziehungsweise „Gott sei Dank“), endlich wieder der Musik entsprechend und das frenetisch feiernde Publikum schien die Holländer dermaßen anzustacheln, dass Wannes Gubbels (Sänger und gleichzeitig Bassist) ständig ruhelos zwischen mehreren Mikrofonen wechselte und sich ein gelegentliches, erfreutes Grinsen nicht verkneifen konnte. Vielmehr bleibt mir auch nicht mehr hinzuzufügen: PENTACLE haben ein absolut geniales Konzert abgeliefert, dass den Ein oder Anderen für Momente in vergangene Zeiten eintauchen ließ, in denen Metal noch fernab jeglicher Profilierungssucht funktionierte.
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Desaster auf Tour
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