Der Weg Einer Freiheit
10-Years Anniversary Tour 2019
Konzertbericht
Donnerstag Abend und um 19:30 Uhr soll es losgehen. Aber ist das wirklich schon das Konzert? Auf der Bühne sitzt ein Mann, hält sich ein Banjo vor das Gesicht und singt. Irgendwann fängt er an dazu an auf dem Instrument zu spielen und hinter dem Banjo erscheint ein schnurrbärtiger Musiker mit flacher Strickmütze auf der Glatze. Dávid Mákonde, den ehemaligen Sänger der ungarischen Doomer STEREOCHRIST, und sein Soloprojekt THE DEVIL’S TRADE dürften wohl die wenigsten kennen.
Folk Doom zum Einstieg: THE DEVIL’S TRADE
Dafür interessieren sich dann aber doch einige Leute für den als Selbstbeschreibung gewählten Folk Doom des Herren, der dann das Banjo weglegt und zu E-Gitarre greift. Ungarische Folklore mit einer tiefen, doomigen Stimme trifft auf Country beschreibt es wohl am besten was fast 40 Minuten auf der Bühne geboten wird. Es gibt durchaus schlimmere Arten den Abend musikalisch zu beginnen und außerdem ist Dávid Mákonde mit seinem Banjo und den Gitarren schnell von der Bühne und nach zehn Minuten Umbaupause geht es schon weiter.
Erst Lämpchen, dann Soundwand: CELESTE
Das Licht wird runtergedreht, die Bühne eingenebelt und CELESTE schalten die Rücklichter ihrer Fahrräder ein. Wie immer stehen die Franzosen mit roten Stirnlampen auf der Bühne, die das Dunkel des Universums durchschneiden. Hat man so ein Markenzeichen, braucht man auch keinerlei Ansagen während des Konzertes um sich und die Band vorzustellen. CELESTE spielen einfach 50 Minuten intensiven Post-Hardcore mit stetigem Blick rüber zum Black Metal. Die Franzosen bieten eine Soundwand von undurchdringlicher Finsternis und bieten dem DER-WEG-EINER-FREIHEIT-Fan-Girl etwas um den Horizont musikalisch zu erweitern. Beim Merchandise von CELESTE scheint heute Abend am meisten los zu sein.
Das mag aber auch daran liegen, dass schon viele Leute vor dem Konzert in ein Leibchen von DER WEG EINER FREIHEIT gehüllt sind und sich jetzt auf ihre Lieblinge freuen. Ab 21:30 Uhr ist die Bühne nur noch in Rot und Blau beleuchtet und die Würzburger spielen ihr selbstbetiteltes Debüt komplett. Der Grund für diese Aufführung ist das zehnjährige Jubiläum der Band und somit auch des Demos wie Frontmann Nikita dem Publikum erklärt.
DER WEG EINER FREIHEIT feiern in Rot und Blau
Nach über einer halben Stunde gibt der Lichtmensch den blauen und roten Scheinwerfern eine Pause und man sieht das erste Mal auch in den hinteren Reihen die Musikern, die nach einer Stunde mit dem Album durch sind. Zur Abrundung des Abends spielt man mit „Ein Letzter Tanz“, „Requiem“ und „Lichtmensch“ auch von den anderen drei Alben jeweils einen Song, so dass nach fast 90 Minuten die Fans zufrieden aus dem Dunkel des Universums in die unwirtliche U-Bahn Haltestelle Charlottenplatz wanken. Selten sah man so viele glückliche Gesichter nach einem Black Metal Konzert.
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