Delain
Delain
Konzertbericht
Einen anderen Weg auf die Bühne hatten Sich DELAIN ausgesucht. Sie gingen einfach direkt durch den Haupteingang des Clubs, um die Bretter dann seitlich zu entern. Wer DELAIN kennt, der weiß, dass die Sängerin kurz gesagt ein „Geschoss“ ist! Das mit einem mehr oder weniger weniger durchsichtigen Kleid unterstreichend und betonend legen die Holländer los. Die Gitarren schreddern, der Bass wummert was das Zeug hält und die Instrumentalisten, besonders der Basser Rob wirbelt wie von der Tarantel gestochen. Leicht erhöht stehend singt Charlotte vom „April Rain“, intoniert andere Gassenhauser wie „Frozen“, ist sich nicht zu schade hin und wieder zu bangen und Gitarrist Ronald Landa erinnert mich an diesem Abend irgendwie an Florian Silbereisen. Ich kann nicht mal genau sagen weshalb. Auf Platte ist diese allseits bekannte Kombination aus hohem, klarem Frauengesang und den gegensätzlichen Vocals aus der rauhen Männerkehle ja meist ein Graus, zumindest für mich, aber live muss ich sagen, bringen DELAIN das richtig souverän rüber. Einzig als dann die Seifenblasen herumflogen, kam ich mir seltsam falsch an diesem Platz und zu dieser Zeit vor. Die Vokalistin hat wohl auch einige davon geschluckt, zumindest attestierte sie dies unter Gelächter. Ihre Stimme war durchweg überraschend gut und die Bühnenshow von emotional-dramatisch bis hin zu freudig-erregt. Heiter war die Stimmung seit LASTDAYHERE die Bühne betreten haben und heiter ging es weiter. Ich weiß nicht ob die Holländer total bekifft waren oder tatsächlich so gut drauf, aber es durfte gelacht werden, es durfte getanzt werden. Sogar die Roadies, versteckt hinter einer Art Vorhang ließen die Hüften kreisen. Immer und immer wieder bedankend knallten sie den Anwesenden anderthalb Stunden lang Songs vor den Latz mit dem Resultat, dass diese sie nicht mehr gehen lassen wollten. Der obligatorische Abgang (durch den Haupteingang) war ohnehin nur von kurzer Dauer, denn die Zugabe ließ nicht lange auf sich warten. Und mit „Lost“, was scheinbar gar nicht geplant war, neigte sich die Show dann endgültig ihrem Ende zu. Zurück blieben glückliche Gesichter und viele, welche der Einladung folgten, doch nach der Show zum Merch-Stand zu kommen, denn da wird die Band sein. So richtig schön zum Anfassen.
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