Death Feast Open Air 2009
The Black Dahlia Murder, Gut, Infested, General Surgery, Lay Down Rotten, Haemorrhage, Asphyx, Spawn, Embedded, Misery Index, Vomitory, Napalm Death, God Dethroned, Evocation, Devourment
Konzertbericht
DEVOURMENT
Zwar sind wir noch nicht wirklich im Headliner-Zeitrahmen angelangt, mit DEVOURMENT steht aber mehr als nur ein einfacher Alltagsbesucher auf dem Programm. Das sieht auch das Publikum so und vergönnt den Amerikanern den bisher größten Massenandrang am Samstag. Nicht ohne Grund, denn für einen musikalischen Satz heißer Ohren sind die Texaner allemal zu haben. Majewski spart zwar an großen Ansagen, überhaupt bleibt der Kontakt zur Menge auf einem sehr platonischen Level. Dafür wird geknallt, gegrunzt und geballert, wie es sich für waschechte Brutal Death Metal Meister eben gehört. Einzig Bassist Chris Andrews fällt ein wenig aus der Reihe. Nicht nur, dass er eine Pferdekopfmaske zum Beginn des Konzertes trägt, auch sein Spiel- und Bewegungsverhalten riecht verdächtig nach einer großen Dosis flüssiger Kohlenhydrate. Seis drum, der Spielfreudigkeit schadet das wenig und ist immerhin lustig anzuschaun. Ruben Rosas setzt da auf deutlich weniger Aufmerksamkeitshascherei und konzentriert sich mehr auf die knackigen Riffs zu „Babykiller“ oder „Serial Cocksucker“ , nicht ohne hie und da auch die Rübe kreisen zu lassen. Eine wirklich gut invesntierte dreiviertel Stunde.
HAEMORRHAGE
Und schon wieder knurrt der Magen, die dritte Runde Fleisch des Tages. Von HAEMORRHAGE gibts deshalb nur das Ende zu sehen, wirklich böse bin ich deshalb aber nicht. Eigentlich faszinierend, dass die Spanier überhaupt Zeit für Live-Gigs haben, stolze 31 Veröffentlichungen mit Splits, DVDs und Alben umfasst die Diskografie bis dato. Ähnlich wie GENERAL SURGERY setzen auch HAEMORRHAGE auf stilechte Grindkleidung, allerdings in hübschem OP-Grün. Nur der Mann mit dem Zungenbrechernamen, Fernando Errazquin „Lugubrious“, setzt auf nackten Latinooberkörper mit, wer hätte es gedacht, ner ganzen Menge Blut. Ein wenig irritierend wirkt auf mich dessen ständige Krallenhandbewegung, zusätzlich zu seinem kleinen Baletttänzchen auf der Bühne. Immerhin ganz nett anzuschaun. Bei der Bewertung der Musik will ich mich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, aber die kurze Portion Grind hatte durchaus was für sich. Auch die Menge sieht das so und feiert den Südlandexport gebührlich ab.
ASPHYX
Zum zweiten Mal an diesem Wochenende brechen die Top 3 an, den Anfang machen diesesmal die letzten verbliebenen Holländer des Billings, ASPHYX. Ähnlich wie EVOCATION sind auch ASPHYX noch nicht allzu lange wieder vereint auf dem Parkett unterwegs, auch hier steht in Kürze ein neues Album auf dem Programm. „Death .. The Brutal Way“, der Name des neuen Werkes, ist nicht nur eine klares Statement zum traditionellen Selbstverständnis der Band, auch auf die Liveperformance trifft diese Beschreibung zu wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Trotz seines gewissen Alters zählt Sänger Martin Van Drunen noch nicht zum alten Eisen der Szene, für so grimmige Grimassen müssen Andere erstmal literweise Zitronensaftkonzentrat in sich reinstürzen. Auch Gitarrist Paul Baayens, den Van Drunen als Ersatz für Ex-Axtschredderer Eric Daniels eigens von seinem jüngsten Projekt HAIL OF BULLETS zur ASPHYX-Reunion mitgeschleppt hat, macht schon allein beim Zuschaun richtig Spass. Man merkt, dass die Band nach sieben Jahren Bühnenabstinenz nur so vor Spielfreude sprüht und darauf brennt, dass arschgeile Songmaterial in aggressiven Riffsalven in die Menge feuern. Dass das Metallervolk davon zutiefst angetan ist muss ich eigentlich garnicht mehr großartig betonen, oder?
MISERY INDEX
Und da warens nur noch zwei, die haben es aber ebenfalls in sich. Der Co-Headliner Slot geht am Samstag an MISERY INDEX, die unwiderstehliche Death Grind Dauerfeuermaschine aus Baltimore. Klar, dass der Vierer keine langen Faxen macht sondern sich unerbitterlich seinen Weg durch die Studioalben, „Retaliate“, „Discorida“ und „Traitor“, ballert. Das Drumfeuerwerk ist einfach eine Ohrenweide, mit gutem Klang ausgestattet zuzzeln die erdigen Hochgeschwindigkeitssnareattacken jedem Zuhörer die letzten Körpersäfte aus den Poren. Zwar wird die Band, wie auch VOMITORY am Tag zuvor, etwas schmalspurig ausgleuchtet, an solchen Details will ich mich bei einem derart geilen Auftritt aber eigentlich garnicht stören. Klar ist auch, dass die Begeisterung des Publikums nicht unbemerkt an den Amerikanern vorbei geht, artig bedankt sich Gitarrist Mark Kloeppel für die Unterstützung und heizt die Menge fleißig weiter an. Bei derart hoher Qualität wird man zum Ende des Auftritts fast schon wehmütig, dass sich das DEATH FEAST so langsam aber sich dem Ende nähert.
NAPALM DEATH
Ein Highlight hat man sich seitens der Organisation aber noch für den Schluss aufgehoben. Nach einer kurzen Ehrenrunde und einer sympathischen Ansprache an die Fans geben die Verantwortlichen grünes Licht für den hohen Besuch von der Insel, NAPALM DEATH! Nach zwei Tagen mit wenig Schlaf müssen sich die Augen erstmal an den Wirbelwind Barney Greenway gewöhnen, der in alt bekannter Manier unkontrolliert über die Bühne fegt und den Fotografen zum Abschluss nochmal ordentlich Schwitzen bereitet. Die Briten sind einfach immer einen Besuch wert, nur wenigen Bands gelingt es über 27 (!) Jahre hinweg derart konstant auf dem Grindcore-Parkett vertreten zu sein. Neben vielen alten Stücken wissen auch die Neuzugänge wie der Titeltrack des jüngsten Albums, „Time Waits For No Slave“, zu überzeugen und die Menge zum letzten Mal für dieses Wochenende in musikalische Rage zu versetzen. Auch Shane Embury schüttelt sein markantes Haupthaar ebenso fleißig im Takt wie Teich-Import Mitch Harris. Trotz aller Finesse kommen NAPALM DEATH in meinen Augen aber nicht an die Show von MISERY INDEX heran, dazu wirkt die gesamte Nummer ein wenig zu routiniert. Nichts deso trotz ein würdiger Abschluss für die 09er Ausgabe des Festivals.
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