Death Angel
Death Angel
Konzertbericht
Es gibt Konzerte, da läuft man mit einem seligen Grinsen raus, und wenn man daheim ankommt, stellt man fest, daß man immer noch am Grinsen ist. DEATH ANGEL bringen das an diesem Abend mit Leichtigkeit fertig, trotz weniger guter Vorband und schlechtem Licht.
Los geht es in der Stuttgarter Röhre um etwa halb neun; die ist ungefähr zur Hälfte gefüllt, wobei die meisten noch gemütlich ein Bierchen trinken oder draußen eine rauchen, als die Supportband auf die Bühne kommt. Ich hatte mich schon gefragt, ob es überhaupt einen Opener geben würde, da nirgends was angekündigt war, aber da stehen sie nun, TENSIDE aus Dießen in Bayern. Die Band ist mir gänzlich unbekannt, aber man ist ja offen für Neues.
Die vier Herren sind noch recht jung, legen aber erstmal richtig schön laut und fett los. TENSIDE gibt es seit 2002 und sie haben erst Ende März ihr zweites Album „Mental Satisfaction“ über Unformatted Records/Rough Trade veröffentlicht, auf dem sie sogar prominente Unterstützung hatten in Gestalt von Zoltán Farkas (EKTOMORF). Musikalisch geht es bei den Bayern in Richtung Nu Metal/Thrash, oder vielmehr eine Mischung aus beidem, die leider oft so klingt als hätte man das schon mal irgendwo gehört. Aus der Konserve tönt das nicht übel, ist gut produziert und hat auch hier und da Momente, wo man begeistert aufhorcht, aber mehr auch nicht. Zu wenig Abwechslung, zu eintönige Vocals, zu sehr auf Nummer sicher.
Und live ist das noch eine Ecke schlimmer, weil der Sound an diesem Abend Richtung unterirdisch tendiert; es klingt nach Brei – Kuhle, der Mann am Mikro, ist vor allem zu Anfang viel zu leise, obwohl er sich redlich bemüht, und nur von Zeit zu Zeit schimmert so etwas wie Melodie durch. Irgendwie verwundert es da auch nicht, daß die Anwesenden sich in Zurückhaltung üben und sich nicht näher als zwei Meter an die Bühne heranwagen. Stellenweise sieht man den ein oder anderen bangen, aber Begeisterung sieht anders aus. Es tut mir fast leid für die Jungs, denn mit besserem Sound könnten ihre Songs live durchaus abgehen, und sie mühen sich auch so richtig ab auf der Bühne. Nach etwa vierzig Minuten verabschieden sich TENSIDE nach einem Auftritt, der wohl vermutlich nicht lange im Gedächtnis haften bleiben wird.
Setlist
1. Intro
2. Defied
3. This Is Reality
4. Arrested
5. Awake
6. Horror
7. I Hate It
8. Only The Strongest Survive
9. I’m The Devil
10. Here We Are
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