Dark Tranquillity
Neckbreakers Ball Tour 2011
Konzertbericht
Als ich an diesem bereits recht kühlen Novemberabend am Stuttgarter Longhorn eintreffe, sind OMNIUM GATHERUM bereits auf der Bühne, mehr sogar, sie sind fast durch mit ihrem halbstündigen Set. Der Club ist gut dreiviertel voll, die meisten scheinen in Feierlaune zu sein, besonders der recht ordentliche Haufen, den die finnischen Melodeather bereits vor sich versammeln konnten. Was ich noch von ihrem Set mitbekomme ist ordentlicher, stellenweise mit wunderbaren Melodien aufwartender Death Metal, der aber, von ein paar wenigen Momenten abgesehen, nicht lange im Ohr oder Gedächtnis bleibt. Dennoch machen die sechs Jungs ihre Opener-Aufgabe sehr gut, sie sind stets bemüht, das Publikum anzuheizen, welches sich auch nicht lange bitten lässt.
GURD
Als zweite Band des Abends kommen sehr pünktlich die Herren Thrasher von GURD auf die LKA-Bühne. Die vier Schweizer sind alte Hasen im Geschäft, GURD gibt es bereits seit über fünfzehn Jahren. Viel läßt sich über diesen Gig eigentlich nicht sagen, die Truppe macht ihre Sache gut, ihr Songmaterial ist okay, wenn auch nicht überdurchschnittlich, das Publikum ist bemüht – aber der Funke will nicht so recht überspringen. Sicherlich liegt es daran, dass die Thrash-Jünger an diesem Abend wohl eher in der Minderzahl sind, und an einer Stelle kommt Fronter V.O.Pulver auch zu dieser Erkenntnis, aber „… hey, es ist doch alles Metal, oder?“. Zum Schluß ein schönes Bild, für’s Bandphotos vor Publikum erstrahlt der Club in hellem Licht, alle Hände sind oben. Ein bisschen mehr davon während des Sets hätte GURD sicher gut getan.
MERCENARY
Nun geht es Schlag auf Schlag, ein Hammer-Auftritt jagt den nächsten, und MERCENARY aus Dänemark machen den Anfang. Von der ersten bis zur letzten Minute macht diese Band einfach nur Spaß. Da wäre zunächst das gute, eigenständige Songmaterial, von dem die seit gut zwanzig Jahren existente Band mittlerweile so einiges zu bieten hat. Außerdem geht die Truppe mit so viel Spielfreude ans Werk, dass man allein davon schon mitgerissen wird. Allen voran der mittlerweile nun nicht mehr ganz so neue Fronter René Pedersen, der ständig grinsend hinter dem Mikro steht und sich auch immer wieder mit gutgelaunten deutschen Ansagen versucht. Dass MERCENARY in den letzten Jahren mit sehr einschneidenden Personalveränderungen zu kämpfen hatten, sieht man ihnen an diesem Abend überhaupt nicht an, und das wird von den Fans – und davon gibt es in dieser Nacht im Longhorn so einige – auch gebührend belohnt. Man hat sicherlich schon dramatischere Walls Of Death gesehen – aber immerhin, es kommt eine kleine zustande. Ein Song nach dem anderen wird mitgegrölt und abgefeiert, und zum Schluß sind sie fast die einzige Band des Abends, die man mit Zugaberufen auf die Bühne zurückholen will.
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