Dark Tranquillity
Neckbreakers Ball 2011 - Dortmund
Konzertbericht
Der diesjährige Neckbreakers Ball geht an diesem Abend im Dortmunder FZW in seine letzte Runde, und wir dürfen daran teilhaben: Gute Stimmung im Publikum (obwohl die Halle nicht ausverkauft und der Balkon im hinteren Teil der Halle gar nicht erst geöffnet ist), ein gemischtes Line-Up mit Bands ganz unterschiedlicher Stilrichtungen und Musiker, die teilweise schon vor ihrem eigenen Auftritt auf die Bühne stürmen und die Alkoholvorräte im Backstagebereich plündern. Gute Voraussetzungen also für einen gelungenen Abend, und das fängt bereits mit der ersten Band an.
Den Bericht vom diesjährigen Neckbreakers Ball im Stuttgarter Longhorn (05.11.11) findet Ihr hier.
OMNIUM GATHERUM
Galerie mit 14 Bildern: Omnium Gatherum - Neckbreakersball 2011Und das sind die finnischen Melodic bzw. Atmospheric Deather OMNIUM GATHERUM. Sechs Musiker, inklusive Keyboarder und Sänger, die schon seit gefühlten Urzeiten dabei sind, dabei aber den großen Durchbruch verpasst haben. An den instrumentalen Fähigkeiten kann es nicht liegen, denn da zeigt vor allem der Lead-Gitarrist, wo der Hase langläuft: Die Mustaine-Gedächtnisklampfe stets auf dem Oberschenkel eingeklemmt, dabei den Fuß auf der Monitorbox und Sweeping und Posing im flotten Wechselspiel. Dazu hohe Tastenkunst vom Keyboarder, der – ganz unfinnisch – seine Tasten nicht nach vorne gedreht hat… darf der das eigentlich?
Auch wenn man die Songs bislang nicht kennt, klingt das alles ziemlich eingängig und flott. Natürlich, Ähnlichkeiten zu INSOMNIUM mögen da sein, aber die schlechteste Hausnummer ist das ja nicht. Einzig der Klargesang von Frontmann Jukka Pelkonen stört bei den Songs ein wenig, aber das sieht wahrscheinlich jeder anders. Und zum Glück setzen die Finnen dieses Stilmittel nicht allzu oft ein. Gelungener Auftakt!
GURD
Galerie mit 25 Bildern: Gurd - Neckbreakersball 2011Die Schweizer GURD wirken auf dem Billing zwar etwas exotisch, ihr grovender Thrash Metal kommt aber trotzdem gut an. Wahrscheinlich liegt es daran, dass man zu den häufig im Midtempo gehaltenen Stücken gut die Matte schütteln kann. Oder es liegt an der altersbedingten Gelassenheit von Frontmann V.O. Pulver, der nach dem Opener „Never Fail“ erstmal sein Käppi vom Kopf schüttelt. Dann verkündet er: „Wir sind nicht mehr die Jüngsten!“ Ja, sehen wir. „Der Zahn der Zeit nagt an uns!“ Okay, okay, verstanden. Trotzdem sind GURD auf der Bühne ziemlich agil: So liefern sich der Frontmann und sein Kollege an der Gitarre immer wieder Schattenkämpfe in bester Boxermanier.
Und vom kräftigen Frontmann lernen wir weiter: „Den nächsten Song möchte ich meiner Familie widmen, weil sie mir gezeigt hat, was wichtig ist im Leben: „What Do You Live For“!“ Na, hoffentlich hat er dann den Bandnamen nicht bei seinen Verwandten aufgeschnappt… Und weiter? Ein abwechslungsreiches Set mit Songs der vergangenen fünfzehn Jahre – gerade live kommt das ziemlich gut. Passt also!
Setlist:
- Never Fail
- Your Drug Of Choice
- What Do You Live For
- Rising From The Ashes
- Bang!
- Rule The Pit
- Terminate
- Skin Up
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