Cradle of Filth - Dark Horses And Forces Tour 2022
Konzertbericht aus Bochum, Berlin und München
Konzertbericht
CRADLE OF FILTH
Galerie mit 25 Bildern: Cradle Of Filth - Dark Horses And Forces Tour 2022 in BerlinDani Filth betritt die Berliner Bühne mit tief sitzender Kapuze. Leider versteckt sich auch der gute Sound vorerst, denn der Gesamteindruck tönt viel zu basslastig – auch Dani ist alles andere als zufrieden und schüttelt immer wieder den Kopf. Tatsächlich gibt es Probleme mit dem Schlagzeug, die nach dem ersten Song schnell behoben werden.
Damit sind die Klangprobleme zwar nicht verschwunden, aber der Sound bessert sich allmählich. Schade, dass „Nocturnal Supremacy“ vom 1996er-Album „Dusk And Her Embrace“ noch darunter leidet – irgendwie klingt das alles zu unharmonisch und die Gitarren sind allgemein zu leise.
Und die Menge? Sie feiert! Ab dem dritten Song pendelt sich der Sound ein, sodass er sich pünktlich zur Setlist-Seltenheit „I Am The Thorn“ auf einem ordentlichen Level befindet. Minipyros und Konfetti feiern den munteren Marsch durch die abwechslungsreiche Diskografie.
Natürlich spielen CRADLE OF FILTH auch Stücke vom aktuellen Werk „Existence Is Futile“ – einen davon widmet Dani der neuen Label-Heimat Napalm Records. Nach neun Liedern verlässt die Band die Bühne, um eine klassische Zugabe einzuleiten. Danach folgen noch vier Songs – natürlich mit dem obligatorischen „Her Ghost In The Fog“.
Fans von CRADLE OF FILTH vermissen wohl Hits wie „Cruelty Brought Thee Orchids“, „From The Cradle To Enslave“, „The Forest Whispers My Name“ und „The Principle Of Evil Made Flesh“. Doch in der Summe liefert der Gig eine spannende Rundreise durch die Bandgeschichte.
Der Auftritt in Bochum ähnelt dem in Berlin nicht nur durch die identische Setlist, sondern auch in den anfänglichen Soundproblemen. Die lange Halle der Matrix, ein ehemaliger Braukeller, ist nicht gerade für guten Sound bekannt und wird nicht umsonst „Röhre“ genannt. Den Kommentar von Dani Filth, dass das Publikum aussieht, „like pressed into a long sausage“, hat man bisher hingegen eher selten gehört.
Die Halle ist jedoch tatsächlich ziemlich voll. Offenbar wurden für den Auftritt in Köln zu wenige Karten verkauft, sodass der Gig kurzerhand gestrichen wurde. Ersatzwiese konnte man aus dem Rheinland ins Ruhrgebiet pilgern, um CRADLE OF FILTH zu sehen. Die Band zockt ihr Set pflichtbewusst und routiniert aber auch unterhaltsam runter.
Auch in Bochum gibt es eine schöne Rundreise durch die Bandgeschichte, die in diesem Fall davon abgerundet wird, dass danach in der Matrix Gothic-Party ist. Wenn man nach „Her Ghost In The Fog“ in den Thekenbereich schlendert und dort in Schwarz gewandete, nach Patchouli duftende Gestalten zu alten HIM-Songs tanzen, fühlt sich selbst das älteste Vampirherz wieder jung.
Setlist CRADLE OF FILTH
- The Fate Of The World On Our Shoulders (Instrumental)
- Existential Terror
- Nocturnal Supremacy
- Summer Dying Fast
- I Am The Thorn
- Crawling King Chaos
- Nymphetamine (Fix)
- A Gothic Romance (Red Roses For The Devil’s Whore)
- Scorched Earth Erotica
- Us, Dark, Invincible
- Venus In Fear (Instrumental)
- Desire In Violent Overture
- Necromantic Fantasies
- Gilded Cunt
- Her Ghost In The Fog
Texte: André Gabriel, Marc Thorbrügge und Stefan Wolfsbrunn
Fotos: Andrea Friedrich (Berlin), Stefan Schumann (München)
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