Dark Fortress
Welt In Trümmern I / 09

Bereits zum dritten Mal binnen einem Jahr lud ARTicaz Records nach Aschaffenburg um die Welt in Trümmern zu legen. Die Konzertreihe, auf zwei Events pro Jahr ausgelegt, scheint dabei zunehmens an Resonanz zu gewinnen: Schon früh tummelt sich die ein oder andere Schwarznase vor der Location um die ersten Bierchen zu zischen oder sich in mehr oder weniger sinnvolle (sinnfreie) Diskussionen zu verstricken. Auch in Aschaffenburg selbst bemerke ich auf der Hinfahrt immer wieder Lederjacken, Springerstiefel und die üblichen Bandshirts, die zweifellos zum guten Black-Metal-Ton gehören. Man merkt an meiner (zugegebenermaßen billigen) zynischen Ausführungen eventuell an, dass ich nicht (mehr) zwingend der größte Freund von Black-Metal-Veranstaltungen bin. Zu oft verdirbt das Publikum einem einfach den Spaß an der Sache, sodass man sich ab einem gewissen Zeitpunkt fragt, ob Band XYZ tatsächlich die anstrengende Reise wert gewesen ist.

Was das WELT IN TRÜMMERN Festival allerdings schon bei meinem ersten Besuch zu einer wesentlich angenehmeren Erfahrung gemacht hat, ist neben der interessanten Bandauswahl eben auch das Drumherum. Nicht, dass das Jukuz eine derartig sensationelle Location wäre (nicht falsch verstehen, der Laden ist dennoch spitze) um an dieser Stelle von „besonderem Ambiente“ zu sprechen. Auf irgendeine mir unerklärliche Weise hat die Konzertreihe einfach eine entspannte Aura, welche das Publikum sich auch auf das Geschehen auf der Bühne konzentrieren lässt. Wer Lust auf Tratsch hat zieht es eben vor in den Vorraum oder nach Draußen zu gehen, sodass man „in Ruhe seine Band“ genießen kann. Sensationell. In diesem Jahr waren mit den „Wiederkehrern“ TODTGELICHTER, FARSOT und MORTUUS INFRADAEMONI drei kleine Highlights für mich dabei, weshalb ich auch keine Zeit mehr verlieren möchte und gleich auf die Bands zu sprechen kommen werde.