Danko Jones
Never Too Loud Tour 2009
Konzertbericht
Die Zeiten ändern sich – noch vor wenigen Jahren im Vorprogramm der BACKYARD BABIES zu sehen, haben es DANKO JONES heuer auf die Pole Position geschafft und führen das Feld auf der „Never Too Loud“ Tour an. Nichtsdestotrotz waren die Schweden kaum leiser als die hoch gehandelten Kanadier.
Aber alles der Reihe nach. Eröffnet haben den Abend die Lokalmatadore MOONRANGE. Als Gewinner eines Internet-Votings haben die No Names die einmalige Chance das Pace Car zu spielen bevor das Tempo mächtig angezogen wird. Etwas nervös und stellenweise auch reichlich übermotiviert legen die Baden-Württemberger dennoch ein sehr passables Tempo vor. Musikalisch schlagen die Herren auch in etwa in dieselbe Kerbe wie die beiden großen Hauptakteure des temporeichen Rock-Abends. Am Ende des Auftritts hinterlassen MOONRANGE ein Publikum, das langsam auf Temperatur kommt und sich sichtlich und gut hörbar auf die BACKYARD BABIES und DANKO JONES freut.
Wer jetzt glaubt es geht ähnlich zurückhaltend weiter wie bei den Vorgängern wird nach einem getragenen Piano-Intro von brüllenden Rock’n’Roll Salven der Schweden mitgerissen. Auch wenn die Jungs mittlerweile sichtlich in die Jahre gekommen sind und selbst im Dunst der Bühnenscheinwerfer die Abnutzungserscheinungen des harten Rockerlebens deutlich sichtbar sind, wirkt man alles andere degeneriert.
Rein optisch sind die BACKYARD BABIES immer wieder eine Augenweide und präsentieren sich irgendwo zwischen Wikinger Attitüde und einem Vermächtnis aus Iggy Pop und Keith Richards. Den Leuten gefällt was sie zu sehen und vor allem zu hören bekommen. Schon nach den ersten Krachern der Skandinavier ist das Longhorn bis zu den letzten Reihen eingenommen und feiern das Quartett wie ein vorgezogener Headliner. Ob Hits wie „Abandon“ oder „Fuck Off And Die“, der ungleiche Vierer konnte an diesem Abend schlicht nichts falsch machen. So war es auch kaum verwunderlich, dass am Ende des Sets unter gellenden Zugabe-Rufen ein bärenstarker Auftritt der „BABIES“ zu beendet wird.
Das sonst verhaltene Stuttgarter Publikum war nun richtig heiß und alleine das Erscheinen des großen DANKO JONES lässt das LKA zu ungewohnten Höhenflügen ansetzen.
Schon am Anfang ist klar, dass die BACKYARD BABIES zwar eine weltmeisterliche Runde hingelegt haben, der charismatische Herr aus Kanada und seine Truppe aber noch ein ganz anderes Gemisch im Tank haben. Kaum anders ist es zu erklären, dass nach den ersten Ansagen die Luft brennt. Egal was DANKO JONES an diesem Abend von sich gibt, ob kräftige Macho-Sprüche oder eben einfach die besten Rock’n’Roll Nummern seit Jahren, es wird zum Inbegriff eines unvergesslichen Konzertabends.
Es ist eine Augendweide der energetischen Bühnenshow des Glatzkopfs beizuwohnen, der auch an diesem Abend mit seiner druckvollen Stimme überzeugt. Einziger kleiner Wehrmutstropfen eines der besten Konzerte des zugegebenermaßen noch jungen Jahres waren die doch sehr ausschweifenden Labereinlagen, die zwar zum rotzigen Grundtenor passten aber gegen Ende dann doch etwas inflationär zwischen Hits wie „Play The Blues“, „First Date“ und „Sleep Is The Enemy“ gequetscht wurden.
Trotzdem bleibt die Erinnerung an einen megastarken Konzertabend mit einem würdigem Headliner, der es schaffte, den unterkühlten Schwaben mal wieder das Wasser im A…. zum Kochen zu bringen.
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37209 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!