Danko Jones
Danko Jones

Konzertbericht

Billing: Danko Jones
Konzert vom 2010-10-19 | Backstage Werk, München

„Ich singe keine Lieder, die wir nicht selbst geschrieben haben!“

Wenn das mal keine klare Ansage ist, die, wie die meisten Ansagen zynisch und rau ins Publikum geschmettert wird. Wie jemand dazu kommt, den Kanadier während eines Konzertes darum zu bitten, „Happy Birthday“ zu singen, ist mir ohnehin schleierhaft. Der oder diejenige wollte vermutlich endlich einmal ganz persönlich von Danko angepöbelt werden. Weder zum Geburtstag, noch zu irgendwelchen anderen Jubiläen wird er ein Ständchen darbieten und wenn wir schonmal dabei sind: Die Setlist wird auch nicht geändert! Die ist nämlich ein strategisch bis ins kleinste Detail ausgefeilter Schlachtplan, um dem Publikum gehörig in den Arsch zu treten!

Danko Jones

So kommt mir das Ganze auch vor, denn Danko, JC und Dan starten mit Vollgas durch und legen erst nach sechs Songs eine Pause ein. Kann man bei anderen Bands froh sein, wenn die Musiker mehr als ein „Hallo“ über die Lippen kriegen, frage ich mich hier nach ein paar Minuten, ob der Fronter irgendwann wieder aufhört zu reden. Danko stachelt das ohnehin schon aufgeheizte Publikum – der Bereich vor der Bühne ist ab dem ersten Song ein Moshpit – gegen Hamburg und Berlin auf, gegen all die Pussys, die an diesem Dienstag Abend daheim sitzen statt ordentlich zu rocken und der ein oder andere Musiker kriegt auch sein Fett weg. Es wird gejubelt, gebuht, gejohlt und gelacht, minutenlang! Mit einem Ausflug in die zweifelhafte Logik des Musikbusiness endet der erste Redeblock: Ein Song über ungeschützten Sex? Das war der Plattenfirma zu heikel! Kurzerhand umgeschrieben zum Küssen und schon kann das Ganze im Radio gespielt werden. „First Date“ eröffnet den Abstecher in die Welt der Beziehungskisten, die alles andere als spassig sind. So wechseln sich den ganzen Abend Rede- und Musikblöcke ab, die dem Publikum abwechselnd mit Rock’n’Roll und deftigen Ansagen ordentlich auf die Fresse geben. Anders lässt sich das, was das gut gekleidete Trio – ganz in schwarz mit Hemd – da abzieht nicht beschreiben.

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28.10.2010

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