D-A-D
30 Years 30 Gigs Tour

Konzertbericht

Billing: D-A-D und Hong Faux
Konzert vom 2014-04-23 | C-Club, Berlin

Der 03. März 1984 ist das offizielle Geburtsdatum einer der besten dänischen Rockbands. An diesem Tag spielten D-A-D (damals noch unter dem Namen Disneyland After Dark) das erste Konzert mit Jesper Binzers jüngerem Bruder Jacob Binzer (auch Cobber genannt), der eigentlich nur für dieses eine Konzert als neues Gimmick dabei sein sollte. Aus dem einen Konzert wurde eine temporäre Mitgliedschaft und über kurz oder lang wurde Cobber zu einem vollwertigen Bandmitglied. 2014 kann sich vermutlich niemand mehr D-A-D ohne beide Binzer Brüder vorstellen. Seit damals hat es auch nur noch einen Besetzungswechsel in der dreißigjährigen Bandgeschichte gegeben als Schlagzeuger Peter Lundholm Jensen die Band 1999 verließ. Seinen Platz nahm daraufhin Laust Sonne ein, der nun mit Bassist Stig Pedersen und den Binzer Brüdern die „30 Years 30 Gigs“-Tour bestreitet.

Als Vorband haben D-A-D die aus Stockholm stammende Band HONG FAUX dabei. Die vier Schweden bewegen sich musikalisch zwischen Stoner und Alternative Rock und verbinden gekonnt den 70er Retro-Stil mit 90er Grunge. HONG FAUX spielen in der guten halben Stunde, die sie zur Verfügung haben, Songs ihres Debütalbums „The Crown That Wears The Head“ und der aktuellen Veröffentlichung „Hello Neptune“. Zwar stehen die Leute direkt vor der Bühne noch deutlich lockerer als später bei D-A-D aber das tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Schweden verstehen es, das Publikum in die richtige Stimmung für eine Geburtstagsfeier zu bringen.

Galerie mit 8 Bildern: Hong Faux in Berlin - 30 Years 30 Gigs Tour

Für Ihr 30jähriges Jubiläum haben D-A-D viele alte Songs aus der Wunderkiste gekramt. Schon beim Opener „Rin Tin Tin“ wird klar, dass die Setlist einer Zeitreise gleichen wird. Die Bühne ist während „Rin Tin Tin“ in dunkelblaues Licht gehüllt und Jacob, Jesper und Stig spielen mit dem Rücken zum Publikum.

D-A-D

Im Folgenden spielen D-A-D Klassiker wie „Grow Or Pay („Riskin‘ It All“, 1991) und „Jackie O'“ („Call Of The Wild“, 1986), alte Hits wie „Sleeping My Day Away“ („No Fuel Left For The Pilgrims“, 1989) und „Bad Craziness“ („Riskin‘ It All“) und neue Hits wie „I Want What She’s Got“ („DIC·NII·LAN·DAFT·ERD·ARK“, 2011) und „Monster Philosophy“ („Monster Philosophy“, 2008) bei denen das Publikum laut mitsingt und zum Teil auch -springt. Mit „Cloudy Hours“ vom 1997 erschienenen Album „Simpatico“ spielen D-A-D in Berlin sogar einen Song, den die Band laut Jesper noch nie zuvor in Deutschland live gespielt hat. Somit bleiben die vier Dänen dem Motto ihrer Anfangsjahre, zu jedem Konzert etwas neues mitzubringen, treu.

Eine kleine Zeitreise bietet auch Stig mit seiner Auswahl zweisaitiger Bässe: Die Rakete, zwei transparente Plexiglassbässe (mit roter und blauer Beleuchtung) und sein neuester Bass in Form des Bandmaskotchens Molly kommen u. a. zum Einsatz. „Ridin‘ With Sue“, das in den letzten Jahren meist auf der Setlist war, ist diesmal nicht dabei, dafür singt Stig „Jackie O'“ und natürlich den Rausschmeißer „After Dark“. Bei Jesper und Jacob ist eigentlich alles beim Alten. Jesper macht seine Ansagen meist in Deutsch, weicht aber öfter als auf der „Fast On Wheels“-Tour auf Englisch aus. Jacob begeistert wie immer mit seinen Gitarrensoli und wechselt für die guten alten Hits von der ockerfarbenen Gibson Les Paul Classic zur roten Fender. „Laugh ‚N‘ A 1/2“ spielen die Brüder nach wie vor mit Akustikgitarren ohne Stig und Laust.

Zum Abschied spielen D-A-D wie üblich wenn ein Konzert nach Sonnenuntergang endet „After Dark“, bei dem sich Band und Publikum schweren Herzens voneinander verabschieden.

Galerie mit 16 Bildern: D-A-D in Berlin - 30 Years 30 Gigs Tour
03.05.2014

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1 Kommentar zu D-A-D - 30 Years 30 Gigs Tour

  1. Marek Protzak sagt:

    Jawohl. Ich war gestern beim Konzert in Hamburg und unterschreibe alles. Und wenn ich mit 30 Lebensjahren noch soviel Energie gehabt hätte wie die Jungs mit 30 Bandjahren, nun ja…