Crematory
Out of the Dark Festival 4
Konzertbericht
Nun betraten Therion die Bühne und versuchten, den eingeschläferten Mob wieder zum Leben zu
erwecken, was ihnen problemlos gelang. Therion waren mir vom letzten OOTD recht positiv in Erinnerung
geblieben und auch wenn ich Opern extrem feindlich gegenüberstehe, so stellt ihre Mischung aus Death
Metal, True/Doom Metal und eben Oper doch etwas sehr einzigartiges dar. Hier legten sie wieder einmal
einen ihrer sehr perfekten Auftritte hin. Schnell knüppelnde Songs gemischt mit sanften Balladen, teilweise
ihre True Metal-Cover-Songs des aktuellen Albums und zwischendurch kleine Operneinlagen, die aber
deutlich im Hintergrund lagen, wie leider auch der Death Metal-Anteil. Für meine Augen etwas störend
dagegen die Show – solch ein Gepose bin ich normalerweise von einschlägigen True Metal-Bands
gewöhnt. Auch die Ansagen der Marke „Wir lieben Deutschland“, „Deutschland ist das beste Land“, „Wir
lieben die Deutschen“, „Wir lieben Deutsches Bier“ und „Weizenbier ist das Beste“ usw. berührten mich
eher peinlich. Damit stand ich aber recht alleine da, denn die Menge ließ sich problemlos damit aufheizen.
Hier sollte vielleicht der hohe Anteil von Kurzhaarigen mit Hammerfall-Shirts erwähnt werden
auch hier muß gesagt werden: Der Auftritt beim OTTD3 hatte mich mehr überzeugen können. Für eine Band
wie Therion ist die Bühne im Halford einfach zu klein, als daß sie sich dort richtig ausleben könnte. Und wie
auch bei Dark wirkte die Lightshow überhaupt nicht. Ging damals in Werdau bei Therion eigentlich die Party
erst richtig los, so bangten hier in Berlin nur einige Leute durch die Gegend. Irgendwie kann ich mich des
Eindrucks nicht verwehren, daß in dieser Stadt nicht nur der Metal sehr tot ist, sondern daß auch die
Metaller nicht mehr allzu lebendig sind…
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