Coppelius und Carpe Noctem
Clubbühnenabstinenz-ankündigungskonzertreise

Konzertbericht

Billing: Coppelius und Carpe Noctem
Konzert vom 22.10.2016 | Reithalle, Dresden

Oha, nach nicht mal einem Jahr sind COPPELIUS zurück in Dresden? Diese Begebenheit hat zwei Gründe. Zum einen war das letzte Konzert der Kapelle 2015 ein voller Erfolg und schrie geradezu nach einer baldigen Wiederholung. Zum anderen haben COPPELIUS eine Pause von den Clubbühnen angekündigt, die mit dieser Konzertreise entsprechend gefeiert werden sollte.

Lesung im Vorprogramm

Aus diesem Grund gab es an diesem Abend auch eine Besonderheit im Vorprogramm: Neben der Vorband CARPE NOCTEM trat auch der Autor CHRISTIAN VON ASTER mit einer rund 20-minütigen Lesung auf. Durch sein Schaffen und diverse Auftritte (unter anderem auf dem Wave-Gotik-Treffen) hat VON ASTER bereits einige Bekanntheit erlangt. Dementsprechend herzlich wurde er begrüßt. Sein Programm bestand größtenteils aus humorvollen selbstgeschriebenen Gedichten, die allesamt gut ankamen. Höhepunkt war das von Comte Caspar und Bastille gesungene und gespielte Geburtstagsständchen für das Geburtstagskind CHRISTIAN VON ASTER. Lustige Randnotiz: Auch ich hatte an diesem Abend Geburtstag und bedanke mich aufs Herzlichste für die indirekten Glückwünsche 😉

Christian von Aster (live in Dresden)

Christian von Aster (live in Dresden)

CARPE NOCTEM – String Metal live in Dresden

Nachdem die äußerst unterhaltsame Lesung viel zu schnell ein Ende fand, gab es nun auch Musik zu hören. Die String-Metaller von CARPE NOCTEM präsentierten gleich als ersten Song die neue Single “Blick über die Klippen“, die bereits ordentlich nach vorne geht. Die Musik erinnert auf angenehme Weise an APOCALYPTICA, doch durch die Hinzunahme von Geige und E-Bass ist der Sound deutlich abwechslungsreicher und somit sehr spannend. Die meisten Songs sind reine Instrumentalstücke, die jedoch in keiner Weise eintönig sind, sondern vielmehr einige Fans das Haupthaar rhythmisch schwingen lassen. Doch auch CARPE NOCTEM lassen es sich nicht nehmen mit Musikern der Hauptkapelle des Abends gemeinsam zu musizieren. So wird mit Bastille das “Gift der Spinne“ besungen und mit Graf Lindorf SYSTEM OF A DOWN gehuldigt, in dem eine fantastische Version von “Toxicity“ gespielt wurde. Demnach liefern die Jenaer eine ordentliche Show ab, die mal wieder beweist, wie sehr es sich lohnen kann an einem Konzertabend der Vorband beizuwohnen.

Carpe Noctem (live in Dresden)

Carpe Noctem (live in Dresden)

Ein letztes Mal COPPELIUS live vor der Pause

Doch nun folgte endlich worauf die Dresdner schon lange warteten. COPPELIUS enterten die Bühne. Mit Liedern der Marke “Habgier“ oder “Der Advokat“ werden gleich zu Beginn einige Klassiker gespielt, was das Publikum nicht verrückter hätte machen können. Die Stimmung war ausgelassen, die Kapelle gut drauf und der Sound nicht zu bemängeln, weswegen wohl keiner der Anwesenden schlechte Laune gehabt haben sollte. Die Setlist der Herren COPPELIUS unterstützte das Ganze obendrein. Sie lieferten einen perfekten Mix aus über 200 Jahre altem Liedgut aus den Anfangszeiten der Band (“Schöne Augen“, “To My Creator“), die obligatorischen “COPPELIUS-covert-IRON-MAIDEN-welche-COPPELIUS-gecovert-haben“-Stücke (“Phantom Of The Opera“ im coppelianischen Original) und aktuelle Stücke vom letzten Album “Hertzmaschine“, wie das eingängige “Moor“ oder die Gänsehaut-Ballade “Sternenstaub“.

Coppelius (live in Dresden 2016)

Coppelius (live in Dresden 2016)

Gab es eigentlich überhaupt etwas zu meckern? Die Antwort ist ein klares Nein. COPPELIUS lieferten mit ihrer Show eine wundervolle Mischung aus Musik und Theater, stürzten sich ins hochgeschätzte Auditorium oder holten gar selbiges zu sich auf die Bühne zum kollektiven Headbanging zu “Murders In The Rue Morgue“. COPPELIUS machen Spaß und das ohne Unterbrechung.

Coppelius (live in Dresden 2016)

Coppelius (live in Dresden 2016)

Als mit dem gemeinsamen Ausrasten zum coppelanischen Schlager “Risiko“ das reguläre Set beendet wurde, dauerte es nicht lange, bis die ersten “Da Capo“-Rufe ertönten. Butler Bastille, der bereits den gesamten Abend über auf seine typisch schüchterne Art durch das Programm geführt hat, bitte die Herren, doch noch ein paar Stücklein zu spielen. Gesagt getan, und so entstand ein Zugabenblock aus “Der Luftschiffharpunist“, “Adé mein Lieb“ (so unglaublich gefühlvoll), “Operation“ sowie dem metallischen “Killers“ als Abschluss. Kann man da überhaupt mehr wollen? COPPELIUS verabschiedeten sich mit einem grandiosen Konzert in eine Pause, die hoffentlich nicht allzu lang dauern wird.

Coppelius (live in Dresden 2016)

Coppelius (live in Dresden 2016)

15.11.2016

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