Coppelius
Coppelius

Vom meteorologischen Standpunkt betrachtet, ist der Februar die Kernzeit winterlicher Kälte. Zwar haben wir der globalen Erwärmung die eine oder andere Frostbeule weniger zu verdanken, aber dennoch war es eindeutig zu kalt, um den Einlass unverständlicherweise eine halbe Stunde vor sich hin zu schieben, und uns in einer Seitenstraße Stuttgarts bis halb acht Wurzeln schlagen zu lassen. Und als die Türen dann endlich geöffnet wurden, schien eine der beiden Bands noch mitten im Soundcheck gehangen zu haben, was uns in die eng bemessene Vorhalle verbannte und die Stimmung nicht unbedingt gemütlicher machte.

Aber ist das alles ein Grund, ein COPPELIUS-Konzert schlecht zu reden? Niemals! Im Gegenteil: Solange die Band auf ihrer ersten „Tonträgerveröffentlichungskonzertreise“ noch nicht mehr als ein Geheimtipp ist, bietet ein Trip in die württembergische Landeshauptstadt die einmalige Gelegenheit, sich als Fan erster Stunde zu fühlen, und später in „früher waren sie noch viel besser“-Tiraden auszubrechen, wenn die fünf Musiker irgendwann die Schleyerhalle ausverkaufen und SUBWAY TO SALLY als Vorgruppe verpflichten können. Aber bis dahin dauert es wohl noch mindestens zwei Jahre, und einen leicht unterkühlten Konzertabend.