Coffins
Beyond The Circular Demise Tour
Konzertbericht
COFFINS haben sich über die Jahre einen exzellenten Ruf im Underground Death Metal erarbeitet, und die Freude ist immer groß, wenn die Japaner sich mal wieder sehen lassen und live musikalisch den großen Vorbildern wie ASPHYX und BOLT THROWER nacheifern. So ist das Juha West in Stuttgart sogar an einem Mittwoch gut gefüllt, als die lokalen Death Metaller ABRASIVE die Bühne betreten.
ABRASIVE eröffnen den Abend
ABRASIVE fallen nicht nur mit ihrer Musik auf, das Trio scheint auch den am weitesten hinten sitzenden Haaransatz aller Bands zu haben. Doch wir sind ja nicht auf einer Modenshow, sondern auf einem Konzert, und das Trio existiert schon seit 20 Jahren in dieser Zusammensetzung. Nur ab und zu hatte man mal einen zweiten Gitarristen dabei. Musikalisch gibt es Brutal Death Metal auf die Ohren, aber nicht in der neumodischen Fassung mit Pig Squeals, sondern Death Metal mit einem Fuß im Grindcore. ABRASIVE nehmen aber auch gerne mal das Tempo raus, nur um es dann umso stärker anzuziehen. Antreiber und Taktgeber des Trios ist der heute mit ordentlich Wumms aufspielende Schlagzeuger Alexander Mäckle, der vom Sänger aber nur zweimal als „unser Schlagzeuger“ betitelt wird.
CLUSTER BOMB UNIT und die Probleme des Gitarristen
Nach ABRASIVE mit 20 Jahren Bandgeschichte kommen CLUSTER BOMB UNIT, die schon ihren 30. Geburtstag feiern konnten. Als amüsant und unterhaltsam werden die fünf Personen beschrieben, und das stimmt an dem heutigen Tage wohl auch. Ein Tag, an dem für Gitarrist und Gründungsmitglied Werner (der mit seinen orangen Clogs sein Effektpedal unablässig bearbeitet) einiges schief läuft: Erst reißt die eine und dann die nächste Saite auf seiner Gitarre. Also Wechsel des Instruments, und auch bei der zweiten Gitarre reißt wieder eine Saite, und es gibt eine Zwangspause zum Wechseln ebendieser. Die Ansagen und ein Teil des Gesangs kommen von Schlagzeuger und ebenfalls Gründungsmitglied Oliver, der sich aber vorwiegend auf die Shouts konzentriert. Den Hauptpart am Mikro übernimmt Sängerin Julia, die für das Gekreische zuständig ist. Mit einem zweiten Gitarristen und einem Bassisten liefert das Quintett punkigen D-Beat ab. Schnelligkeit und Intensität der Musik überfordern doch einige der auf COFFINS wartenden Leute, und so nutzen einige die durch den Seitenwechsel notwendige Pause, um sich nach draußen zu entschuldigen.
COFFINS bereiten auf das neue Album vor
COFFINS stehen zehn Tage vor der Veröffentlichung ihres fünften Albums. Dazu gibt es von den Japanern unzählige EPs und Splits, die von der Qualität und der Musik recht unterschiedlich ausfallen. Sollte „Beyond The Circular Demise“ die Qualität des Auftrittes in Stuttgart halten können, dann kommt ein ganz starkes Death Metal Album auf uns zu.
Die Band betritt die niedrige Bühne, der 2013 zu Band gestoßene Sänger Jun Tokita schnappt sich den Mikrofonständer und erinnert sofort durch Stage Acting und Stimme an BOLT THROWERs Karl Willets oder ASPHYX‘ Martin van Drunen. Live wirkt die Stimme noch um einiges mächtiger als auf der letzten EP von 2013 mit dem Titel „Craving To Eternal Slumber“. COFFINS feiern ein Death-Doom-Metal-Fest und müssen sich am heutigen Tage wahrlich nicht vor den beiden oben erwähnten Bands verstecken. Auch die vorgestellten neuen Songs machen Lust auf mehr, und man erwartet sehnsuchtsvoll das neue Album. Bis dahin bilden sich nach dem Konzert lange Schlangen am Merchandise der Japaner, und sie verkünden nach dem Konzert via Facebook, dass nach dem fünften der neun Konzerte in Europa nun fast alle Vinyl-Scheiben verkauft sind. Dann wird es ja wirklich Zeit für die neue Scheibe.
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