Chimaira
Sounds of the Underground

Konzertbericht

Billing: All That Remains, Chimaira, Madball, Manntis, Terror und Unearth
Konzert vom 2006-05-20 | Backstage, München

Die Aussage, dass TERROR ihrem Namen auf der Bühne alle Ehre machen, ist abgehalftert. Es ist aber so. Punkt. Shouter Scott Vogel glänzte aber durch eine wesentlich wichtigere Aussage: Es ist egal ob schwarz, weiß, Hardcore, Metal, lange oder kurze Haare, es ist die Hauptsache, dass Leute im Pit zusammen Spass haben und harter Musik frönen. Um diese Massage auch möglichst dicht ans Publikum heranzutragen, suchte der Shouter stets den Kontakt mit dem Publikum, lehnt sich in die ersten Reihen rein und ließ diese ins Mikro krächzen – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Doch viel Zeit blieb nicht, kickboxend seinem Wut freien Lauf zu lassen – denn auch hier war nach 20 Minuten Sense.

Es wurde dunkel – endlich. Und damit war klar: Neben einem musikalischer Hammer würden die Münchner nun auch endlich eine entsprechende Lichtakrobatik im Gebälk spüren. „The Great Dividers” sprach eine deutliche Sprache. Der wahrscheinlich beste UNEARTH Song platzte mit der verbindlichen Aussage aus den Boxen heraus, dass „wir hierhin gehören und wir auch hier bleiben werden – ob es euch passt, oder nicht!“ Hätte es jemandem nicht gepasst, er hätte sich nicht wirklich getraut, den Mund aufzumachen, da er vom Mob niedergemosht worden wäre…außer natürlich die Produktion. Denn diese war 1.) nicht im schwitzenden Körpermeer und 2.) der Herr über alle Abläufe. Und der Herr entschied, dem mitreißenden Treiben auf der Bühne nach 25 Minuten ein jähes Ende zu setzen. Dazwischen lag der eindrucksvolle Beweis, dass eine Band auf der Bühne aus seiner Leistung auf Scheibe deutlich entwachsen kann – inklusive prolligem Gepose und wilder Stage-Action, gewürzt durch Songs wie „Zombie Autopilot“ oder „This Lying World“. Ein würdiger Einheizer für…die zweitgrößte Enttäuschung des Abends, MADBALL. Im direkten Vergleich mit Genrekollegen TERROR stanken die Hardcore-Recken ab, der Auftritt war mit wenigen Überraschungen relativ monoton vorgetragen oder um es bildlich auszudrücken: Die New Yorker haben so gut überzeugt, wie sich Basser-Leichtgewicht Hoya auf der Bühne bewegt hat – mit dem Bewegungsradius einer Briefmarke. Die treuen Fans hatte die Band trotzdem auf ihrer Seite.

Chimaira

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06.06.2006

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