Chelsea Wolfe Tour 2018
Außerweltliche Metaphysik
Konzertbericht
Restlos ausverkauft, die Facebook-Veranstaltung mit Suchanfragen überhäuft. Der Hunger des Kölner Publikums nach dem Auftritt der Düsterrockerin CHELSEA WOLFE war groß an diesem traumhaft sommerlichen Juliabend. Kein Wunder, denn „Hiss Spun“, welches im letzten Jahr erschien, erreichte nicht nur bei metal.de Höchstwertungen und fand zudem Einzug in diverse Jahresbestenlisten. Wenn man nun den idealen Ort für ein Konzert von CHELSEA WOLFE auf dem Reißbrett skizzieren würde, viel besser als das Gebäude 9 in Köln dürfte es kaum werden. Die Location ging aufgrund des etwas morbiden Industriecharmes eine hervorragende Synthese mit der Musik ein. (SW)
Parallel berichten wir zudem aus der Kulturfabrik Esch-sur-Alzette in Luxemburg, von dort ist die Kollegin Saskia Becker (SB) zugeschaltet. Dort spielt CHELSEAS WOLFE ein Enklaven-Konzert im Gemüsebeet vor einem kleinen, vielsprachigen und gebannten Publikum. Auch die Kulturfabrik in Esch-sur-Alzette wartet mit altem Industriecharme auf. Das Außengelände wurde über die Jahre jedoch erfolgreich in ein Selbstversorgergärtchen umwandelt, in dem die Besucher sich bei Bedarf noch schnell eine Zucchini pflücken können, ehe sie in das Dämmerlicht der Halle eintauchen. Die ist zunächst wenig, im Verlauf des Abends mäßig gefüllt. Einen Graben für die Fotografen? Brauchen wir nicht. Das Stimmengewirr auf Luxemburgisch, Französisch, Deutsch und Portugiesisch lässt jedoch erahnen, dass diejenigen, die gekommen sind, dem Abend mit freudiger Erwartung entgegen schauen.
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Etwas wenig Chelsea Wolfe Konzertbericht und viel drumherum. Da wurde ja zu den Vorbands fast mehr berichtet.
Aber warum schreibt man einen Konzertbericht bei einem Konzert wo man ganz hinten stand und von der einzigartigen Atmosphäre eh weniger mitbekam und dann verlässt man das Konzert auch noch nach der Hälfte?
Ich war auch in Köln dabei und ja, es war VERDAMMT heiß. Aber die Musik war so großartig, dass man es trotzdem vergessen konnte.
Und ganz vorne war es in der Tat sehr angenehm, dass irgendwann die Türen geöffnet wurden, denn dort fand man sogar noch mit Haartrocknertemperaturen Abkühlung.
Da sich dein Kommentar auf meinen kleinen Beitrag bezog: Ich war, wie erwähnt, hauptsächlich wegen Brutus vor Ort. Chelsea Wolfe finde ich zwar ganz ok, aber weder auf Platte noch live hat sie mich bisher so gepackt, daß ich mich als Fan bezeichnen könnte. Und noch weniger bin ich ein Fan von überfüllten Konzertlocations. Da ich kein Hauptautor des Konzertreviews war, sondern von einem solchen, mit dem ich zusammen dort war, lediglich zu meiner Meinung befragt wurde, habe ich mir diese kleine Unprofessionalität einfach mal erlaubt. 😉
Es kommt sogar nicht selten vor, daß ich mir Lieblingsbands eher aus der Distanz ansehe und auch mal früher abhaue, wenn ich mich zu eingeengt fühle. Diverse Clubs in Köln haben es nämlich ganz gut drauf ihre Läden so vollzustopfen, daß man mitunter gar nicht mehr zum eigentlichen Konzertsaal durchkommt. Wer dabei noch sowas wie Atmosphäre wahrnehmen oder gar genießen kann, dem sei mein Neid gewiss. Ich kann’s nämlich nicht.