Château Laut
Château Laut
Konzertbericht
UNSOUL lassen sich mit dem Umbau ebenfalls Zeit, wollen während ihrer 30 Minuten wohl so perfekt wie möglich auftreten, wenn schon keine Zeit für Ansprachen und Zugaben bleibt. In der Zwischenzeit offenbart der Kassensturz eine positive Überraschung: über 100 zahlende Gäste. Anscheinend kamen viele Besucher erst nach und nach oder verstreuten sich auf dem (ehemaligen) Industriegelände rund um den Club (Open-Air-Barbereich, Kletterwand…), wenn ihre Favoriten nicht spielten. Jedenfalls bleibt bei fairen 5 EUR Eintritt somit für alle Beteiligten genug hängen, um zumindest die Kosten zu decken. Gegen Mitternacht beginnen UNSOUL. Die brachialen Momente ähneln in ihrer Intensität den Live-Auftritten von THE OCEAN, gespielt wird hier jedoch eigentlich erst mal relativ konventioneller Death Metal. Mit Staubsauger. Und Keyboard. Dann wieder Jazz. Liest sich wirr, aber Komplexität und Eingängigkeit sind gut ausbalanciert, das Ganze kommt kompakt, mitreißend und motiviert (Line-Up-Probleme ohne merklichen Laune-Knick) daher, der Konzertraum vom Cassiopeia präsentiert sich endlich einigermaßen gefüllt und als doch noch die gewünschte Zugabe gespielt werden darf, muss eine Gitarre erst mal wieder eingestöpselt werden, bevor spätestens dieses unerwartete Sahnehäubchen alle glücklich und zufrieden macht. Auch Jacob Kranz hebt den Daumen, um ihn sogleich in Richtung DJ-Gerätschaften zu senken. Allerdings können der Stahlwerk-Moderator, LAIBACH und TOOL nur ein verstreutes Häufchen im Innenraum halten. Die überwiegende Mehrheit zieht frische Sommernachtsluft sowie Konversation vor. Und im Oberbereich des Clubs schütteln selbstverständlich einige junge Männer ihre Haare, während Rob Flynn mal wieder energisch fordert, man möge Freiheit mit einem Schuss aus der Schrotflinte einläuten.
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