Capercaillie
Folk Im Schlosshof 2008

Konzertbericht

Billing: Capercaillie, Paperboys, Cara, Cobblestones, Broom Bezzums
Konzert vom 2008-06-13 | , Schlosshof Bonfeld, bei Heilbronn

Nachdem die Publikumsmenge wieder mal vom Dudelsackpfeifer zur Hauptbühne gebracht worden war, betrat die Band, derer wegen wir hauptsächlich nach Bonfeld gekommen waren, die Hauptbühne. Der Platz war mittlerweile gut gefüllt, man hatte sich dann doch größtenteils dazu durchringen können den Sitzplatz zu verlassen und vor die Bühne zu treten.

Die acht Schotten von CAPERCAILLIE hatten das Publikum von Anfang an im Griff und wussten, trotz der einsetzenden Kälte, nicht nur mit ihrer Musik eine wunderbare und traumhafte Atmosphäre zu erzeugen.
Die letzten Alben waren eher ruhiger/experimenteller und gingen in Richtung Pop, sowie Jazz, was mich vorab schon etwas zweifeln ließ, ob mich die Schotten live überzeugen könnten. Aber alle Zweifel waren beseitigt, als sie zu spielen begannen.

Die neueren Lieder kamen live richtig gut rüber und groovten einfach was das Zeug hält. Besonders gefreut hatte ich mich auf die alten Lieder, sowie die Jigs und Reels die CAPERCAILLIE einfach perfekt beherrschen – und davon sollten noch ein paar folgen. Es gab einen richtig guten Querschnitt durch ihre knapp 25 Jahre dauernde Schaffensphase. Musikalische Perfektion, anders kann man diesen Auftritt nicht bezeichnen.
Was daraus noch besonders heraus sticht, sind die erwähnten Jigs und Reels, bei denen das Zusammenspiel von Akkordeon, Fiddle, Uilleann Pipe, Tin Whistle oder Flöte einfach unbeschreiblich war. Und nicht zu vergessen die sympathische Frontfrau Karen Matheson mit ihrer unbeschreiblich bezaubernden Stimme. Gegen Ende gab es dann sogar noch linkerhand vor der Bühne eine Feuershow zweier (wirklich schnuckeligen) Mädels zu bewundern. Selbst die Band hatte dabei sichtlich ihren Spaß.

Ein absolut stimmiges Gesamtpaket, zu keiner Zeit kam Langeweile auf. Die Band versteht es wahrlich, ihr Publikum zu fesseln und wartet mit einer ungeheuren Live-Erfahrung auf. Die Ansagen des Akkordeonisten/Keyboarders waren zwar nur bedingt zu verstehen – schnell gesprochenes Englisch mit schottischem Akzent eben – trugen aber ihr eigenes zur Atmosphäre bei. Wer einmal die Möglichkeit haben sollte diese Band live erleben zu können: Unbedingt ansehen! Ihr werdet es garantiert nicht bereuen.

Einzige Wermutstropfen: Die Kälte – selbst Karen Matheson merkte an, sie hätte gar nicht gewusst, dass es außerhalb von Schottland auch so kalt sein könne – und die leider nicht ganz so gute Abmischung. Eine so große Band mit so vielen Instrumenten braucht eine wirklich differenzierte Abmischung, die es so aber leider nicht gab. Dabei ging es hauptsächlich auf Kosten des Percussionisten, von dem man zwar sah, dass er spielte, den man aber die meiste Zeit leider nicht hören konnte.
Gegen Ende wurde es dann so kalt, dass immer mehr Leute den Platz verließen, aber der Stimmung der Band und natürlich auch unserer tat das keinen Abbruch. Einfach phänomenal!

Capercaillie

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07.07.2008

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