Capercaillie
Folk Im Schlosshof 2008

Dort gab es dann den kanadischen Co-Headliner des Abends zu sehen, die PAPERBOYS. Mir waren sie bisher noch kein Begriff und nach vorangegangenen Nachforschungen im Internet war ich wirklich darauf gespannt, was uns die fünf Kanadier darbieten würden. Von Celtic Pop bis hin zu (Alternative) Folk Rock und Latin-Einflüssen war bei den gefundenen Hörproben alles vorhanden. So ging es dann auch live los, nachdem der Moderator sie vollmundig als seine absolute Lieblingsband und als eine der international vielversprechendsten Bands des Genres vorgestellt hatte.

Stilistisch gab es eine Mischung aus Irish Folk mit Alternative Rock-, Country Rock- und Latin-Anleihen. Anfangs klang es zwar etwas gewöhnungsbedürftig, dazumal man weitestgehend auf Stromgitarren verzichtete und sich mit einem E-Bass und einer Akustikgitarre für diese Sparte begnügte, aber man hatte sich nach einer ziemlich schnellen Weile daran gewöhnt.
Die Lieder waren allesamt sehr eingängig und klangen meinem Empfinden nach an den momentanen Pop-Markt angepasst. Schade, da hatte ich wirklich mehr erwartet. Vor allen Dingen, da die keltischen Einflüsse auf ein ziemlich kleines Maß zurückgeschraubt waren.

Auch hier gilt, wie bei CARA zuvor schon: Etwas mehr Abwechslung wäre gut gewesen. Die Lieder bewegten sich hauptsächlich im Midtempo-Bereich und ab und an blitzte hier und da mal eine irisch/schottisch-geprägte Uptempo-Nummer auf, die aber leider den Karren auch nicht herausreißen konnte. Wir waren allesamt etwas enttäuscht und nicht nur uns ging es so, der Platz vor der Canton-Bühne leerte sich recht schnell und war, soweit man das beurteilen konnte, nur noch halb so voll wie zuvor bei den COBBLESTONES.
Nichtsdestotrotz eine qualitativ gute Leistung, die aber anscheinend des Stils wegen nicht unbedingt bei jedermann ankam. Auch wir machten uns ungefähr nach der Hälfte des Sets vom Acker und ruhten uns noch etwas aus, bevor dann der große Moment des Abends folgen sollte.