Capercaillie
Folk Im Schlosshof 2008

Wie bei BROOM BEZZUMS auch, verteilte sich die Menge hauptsächlich wieder auf die Nebenplätze für eine Pause, immerhin standen die Headliner des Abends noch bevor, die man sich nicht entgehen lassen wollte. Der Platz war trotzdem schon etwas gefüllter als zuvor.

Es hatten derweil die fünf Musiker von CARA Platz genommen und marschierten wieder eher in ruhigere Gefilde, die ab und an mal durch einen Jig oder Reel aufgelockert wurden. Man hatte auf der Bühne sichtlich Spaß beim musizieren, vor der Bühne hielt sich die Freude darüber aber eher in Grenzen – nicht zuletzt aufgrund der Anlage. Es gab so einige Rückkopplungen und CARA hatten an diesem Abend meines Erachtens mit dem schlechtesten Sound zu kämpfen. Dennoch ließen sich die Musiker nicht beirren und zogen ihr Programm ohne Unterbrechungen durch – topp professionelles Verhalten!
Viele Leute konnten dem durchaus eigenen Irish-Folk Stil und den Eigeninterpretationen der fünf Deutschen anscheinend aber nicht allzu viel abgewinnen, denn der Platz leerte sich nach und nach wieder zusehends. Und die Mitsingaktionen verliefen nach kurzer Zeit auch wieder im Sand.

Als Nachfolger des KING-WALTER-TREYZ-Trios hatten sie zwar mit ihren beiden CD-Veröffentlichungen für Furore gesorgt – was zu einem guten Teil sicherlich auch der damals neu hinzu gekommenen Frontfrau Gudrun Walther der MORE MAIDS zu verdanken ist – aber live konnten die Lieder, Jigs und Reels leider nicht zünden. Ich wage aber mal zu behaupten, dass das nicht nur an der Anlage lag. Das Set war eher zäh und zog sich ein wenig hin, da konnten die Musiker noch so gut und sympathisch sein, etwas mehr Abwechslung aus dem CARA-Repertoire und ein paar weniger langsame Stücke hätten hier gut getan. So wurde es leider zu dem, trotz alldem immer noch qualitativ guten, Tiefpunkt des Abends. Dennoch gab es abschließend eine Zugabe und dazu von dem verbliebenen Publikum dankbaren Applaus.