Bullet For My Valentine
Jugenderinnerungen aktiviert!

Konzertbericht

Billing: Bullet For My Valentine, Jinjer und Atreyu
Konzert vom 29.01.2023 | Palladium, Köln

Nach der Verschiebung um ein ganzes Jahr holen BULLET FOR MY VALENTINE und JINJER endlich ihre Europatour nach. Die Emocore-Helden ATREYU eröffnen die Shows. Der Tourauftakt in Köln gerät für alle drei Bands zum Triumphzug, wenn auch mit teils leichten Abstrichen.

ATREYU zeigen sich Headliner-würdig

Galerie mit 17 Bildern: Atreyu - EU Tour 2023

Als ATREYU die Bühne betreten, ist das Palladium bereits prall gefüllt. Dicht an dicht stehen die Fans und warten sehnsüchtig auf den Konzertbeginn. Der Ansturm auf den Support-Act erinnert an Zeiten, in denen ATREYU selbst in einem Laden wie dem Palladium wohl den Headliner hätten geben können. Der massive Jubel der Fans klingt auf jeden Fall, als wären einige heute für die US-Amerikaner den Weg nach Köln angetreten.

Die Band lässt sich davon befeuern und spielt von der ersten Sekunde an mit immenser Spielfreude auf. Ihr knappe halbe Stunde Spielzeit nutzen ATREYU klug aus, indem sie eine Mischung aus alten Hits, allen voran von „Lead Sails Paper Anchor“, und neuem Material darbieten. Mit „Drowning“ gibt es sogar eine Livepremiere zu hören. Der Song war erst zwei Tage vor dem Konzert samt Video erschienen. Das Publikum belohnt den Auftritt mit tosendem Applaus.

JINJER haben das falsche Publikum

Galerie mit 21 Bildern: Jinjer - EU Tour 2023

JINJER sind zweifellos die Modern-Metal-Band der Stunde. Die ukrainische Combo hat sich innerhalb kürzester Zeit zum internationalen Top-Act entwickelt. Trotzdem haben sie heute ein wenig zu kämpfen. In den ersten Reihen ist der Applaus zwar groß, doch je weiter hinten man in die Halle schaut, desto verhaltener sind die Reaktionen.

An der Performance des Quartetts liegt das definitiv nicht. Mit tödlicher Präzision entfesseln JINJER eine Riffwalze nach der anderen. Möglicherweise ist der Sound der Band für das heutige Publikum schlicht zu verkopft. Im Mittelpunkt der Show steht dabei Frontfrau Tatiana Shmailyuk, deren knallgrüner Ganzkörperanzug spätestens zum Augenfang wird, wenn er im Dunkeln zu leuchten beginnt. Stimmlich ist sie derweil voll da und beeindruckt mit kraftvollen Shouts sowie stilsicherem Klargesang, der anders als bei vielen Konkurrenzacts nie in Kitsch abdriftet.

Von dem teils zurückhaltenden Publikum lässt sich die Band glücklicherweise nicht beeindrucken. JINJER sind viel zu sehr Profis, als dass irgendetwas oder irgendjemand sie aus dem Konzept bringen könnte. Am Ende ihres Auftritts erscheint der Applaus größer als noch zuvor. Ein paar neue Fans hat sich die Band doch erspielt.

BULLET FOR MY VALENTINE-Fans sind textsicher

Galerie mit 24 Bildern: Bullet For My Valentine - EU Tour 2023

Bevor es an den Headliner geht schallen SYSTEM OF A DOWNs „Chop Suey“ und SLIPKNOTs „Duality“ aus den Boxen. Währenddessen geben die lauthals mitsingenden Fans einen Vorgeschmack darauf, was jetzt folgt. Denn bei BULLET FOR MY VALENTINE könnten Frontmann Matthew Tuck und der für die zweite Stimme verantwortliche Bassist Jamie Mathias dem Mikro auch ganz fernbleiben, so textsicher ist das Publikum.

Das stimmliche Zusammenspiel der beiden läuft heute perfekt. Insbesondere der mehrstimmige Gesang sitzt verdammt gut. Bei der für viele wohl nostalgische Gefühle hervorrufenden Ballade „All These Things I Hate (Revolve Around Me)“ darf Mathias sogar die komplette erste Strophe übernehmen. Auf der Bühne wirkt er zeitweise wahrlich wie der zweite Frontmann der Band.

Wahre Fannähe

Nachdem Songs aus der aktuellen Platte „Bullet For My Valentine“ und dem Vorgänger „Gravity“ den Anfang der Setlist dominieren, sorgt „4 Words (To Choke Upon)“ anschließend für die ersten wahrlich ekstatischen Reaktionen. Es braucht keine zwei Sekunden, bis die Fans in Jubelstürme ausbrechen. Hier werden gerade alle Jugenderinnerungen aktiviert. Mit „Your Betrayal“ schließen BULLET FOR MY VALENTINE ebenso effektiv daran an.

Dass der Band Fannähe wichtig ist, zeigte sie im Vorfeld der Konzertreise. Schließlich durften die Fans darüber abstimmen, welche länger nicht gespielten Songs zum Zuge kommen sollen. „Hearts Burst Into Fire“ ist so einer, der vom Publikum entsprechend dankend angenommen wird. Nach schweißtreibenden 60 Minten verlässt die Band die Bühne, um kurz danach für zwei Zugaben zurückzukehren. Das unkaputtbare „Tears Don’t Fall“ und der knackige Rausschmeißer „Waking The Demon“ entlassen tausende überglückliche Fans in die Nacht.

Setlist BULLET FOR MY VALENTINE:

1. Knives
2. Over It
3. Piece Of Me
4. 4 Words (To Choke Upon)
5. Your Betrayal
6. Shatter
7. Hearts Burst Into Fire
8. The Last Fight
9. All These Things I Hate (Revolve Around Me)
10. Scream Aim Fire
11. Suffocating Under Words Of Sorrow (What Can I Do)
12. You Want A Battle? (Here’s A War)
13. Rainbow Veins
14. Don’t Need You
15. Death By A Thousand Cuts
16. Tear’s Don’t Fall (Zugabe)
17. Waking The Demon (Zugabe)

30.01.2023

"Irgendeiner wartet immer."

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Bullet For My Valentine, Jinjer und Atreyu auf Tour

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