Bülent Ceylan
Wilde Kreatürken - Stadionspecial

Große Ereignisse werfen für gewöhnlich ihre Schatten immer voraus. So konnte man schon vor Monaten überall lesen, dass BÜLENT CEYLAN eine ganz besondere Veranstaltung plant. Wie einige seiner Kollegen, wagt der in Mannheim beheimatete nun den Sprung aus den Hallen in die Stadien. Die Premiere dieses Events wurde nun jüngst im Rahmen seiner “Wilde Kreatürken”-Tour in Frankfurt in der Commerzbank Arena gefeiert. Da es sich für Ceylan hierbei um eine besondere Veranstaltung handelt, hat er sich ein anständiges Rahmenprogramm zusammen gestellt. Mit EDGUY und GOTTHARD befinden sich zwei exzellente Bands im Vorprogramm und auch der mittlerweile Kultstatus genießende ‘Spielmannszug’ BLAAS OF GLORY (bekannt von diversen Bühnen in Wacken) hat sich nicht lumpen lassen und füllt die Spielpausen mit frei interpretierten Klassikern.

Wie so oft, wenn man sich auf einen solchen Event freut, wartet irgendwo auf dem Weg Kollege Murphy und wendet sein Gesetz an. In diesem Fall kam er in Form eines Staus auf der Autobahn und vor der Commerzbank Arena, so dass wir erst im Stadion sind, als GOTTHARD bei den letzten beiden Songs sind. Das ist umso ärgerlicher, da ich mich zwar sehr auf EDGUY gefreut habe, aber GOTTHARD den ersten Gig seit dem Tod ihres Sängers Steve Lee absolvieren und man da natürlich wissen möchte, wie sich der neue Mann, Nic Maeder, hinter dem Mikro macht. Der Resonanz der Fans nach zu urteilen, ist er mit seinem kräftigen Organ aber durchaus in der Lage in die Fußstapfen des viel zu früh verstorbenen Steve Lee zu treten. Von hier aus daher nochmal eine dicke Entschuldigung an EDGUY und GOTTHARD, dass hier kein ausführlicher Bericht zu den Auftritten steht. Die Umbaupause zwischen GOTTHARD und dem Protagonisten nutzen die schon erwähnten BLAAS OF GLORY, mit ihren eigenwilligen Interpretationen bekannter Rockklassiker. Das Sleaze-Rock-Outfit der Band sorgt mancherorts für skeptische Blicke, aber Klassiker wie “The Final Countdown” (EUROPE) halten das Stimmungslevel während der Umbaupause hoch. Danach merkt man aber auch ganz klar, – so gut die Vorbands auch waren – dass das Publikum auf BÜLENT CEYLAN wartet und teilweise schon etwas unruhig wird.