Broken Hope
April Atrocity Tour 2015: Broken Hope, Internal Bleeding u.a. live in Annaberg-Buchholz
Konzertbericht
BLEEDING UTOPIA
Pünktlich um 20 Uhr sind es BLEEDING UTOPIA, welche den neunten Abend der „April Atrocity European Tour 2015“ eröffnen. Mit ihrem energetischen Stilmix aus Death und Thrash Metal haben es die Schweden anfangs spürbar schwer: der Saal ist noch von großen Lücken geplagt, die Leute wirken noch etwas zurückhaltend und die Technik macht anfangs noch Probleme. Über die ersten Lieder hinweg ist der Gesamtsound immer wieder von heftigen Feedbacks und der Tatsache, dass der Gesang im Klangbild untergeht geplagt. Doch ohne Starallüren und durchgehend professionell lassen sich BLEEDING UTOPIA nicht vom Kurs abbringen und bringen ihre Musik unter die „Massen“. Alles in allem zelebrieren die fünf Herren absolut soliden Death Metal (der modernen Art), den Vergleich mit zahlreichen anderen Bands muss man keinesfalls scheuen, ganz im Gegenteil. Sowohl musikalisch als auch menschlich punktet die Band auf voller Ebene, denn vor allem das Material der neueren CD „Darkest Potency“ (2014) ist von enormer Qualität. Leider sind der Band nur knappe 30 Minuten gegönnt, ein abruptes Ende lässt sich somit nicht vermeiden.
Setlist:
01. Blackest Of Bloods
02. Your Kingdom Will Fall
03. Into Pieces
04. This Is Where We Die
05. Your Lifeless Sire
06. I Will Return
07. Nighttime Divine
THE WALKING DEAD ORCHESTRA
Mit THE WALKING DEAD ORCHESTRA steht eine weitere junge, energiegeladene Band in den Startlöchern. Hochpünktlich stürmen die aus Grenoble (Frankreich) stammenden „Corer“ um 20:40 Uhr die Bühne. Im Gegensatz zur vorangegangenen Band entdeckt der aufmerksame Zuhörer bereits früh im Set einen etwas „gewagten“ Kontrast. Die fünf Herren zelebrieren eine ziemlich „neumodisch“ klingende Mischung aus Brutal Death Metal, Hard und Deathcore. Drop-Tuning, Pigsqueals und Death Growls sind dabei rein obligatorisch. Nach anfänglicher Skepsis wandelt sich die Stimmung im mittlerweile ansehnlich gefüllten Saal zum positiven, die Leute finden Gefallen an der Musik von THE WALKING DEAD ORCHESTRA. Mit einer ordentlichen Portion Groove und Kompromisslosigkeit knüppelt man sich durch das 35-minütige Set und lässt dabei keinen Interpretationsspielraum. Die Band zeigt, dass man nicht gewollt ist Kompromisse zu machen und packt dabei jegliche Möglichkeit um mit dem Publikum zu interagieren am Schopfe. Musikalisch betrachtet sind THE WALKING DEAD ORCHESTRA meiner Meinung nach etwas fehl am Platz, im Vergleich zu den anderen, wesentlich „konservativer“ ausgerichteten Bands bildet dargebotene Musik einen nicht unbeachtlichen Kontrast. Im Sinne des Abwechslungsreichtums jedoch eine nachvollziehbare Entscheidung… .
Setlist:
01. A Way To Survive
02. Catharsis For The Fallen
03. Swamp Fever
04. Entombment Of A Monarch
05. A Mandatory Bloodshed
06. Coronation
07. Slaughtering The Weakest
EPIDEMIC SCORN
21:30 Uhr, die richtige Zeit für klassischen, kompromisslosen, allerfeinsten Death Metal. Mit EPIDEMIC SCORN stehen die Annaberger Lokalmatadore in den Startlöchern. Mit der vollen Wucht von drei Gitarren zeigt man bereits im Intro, dass man nicht auf halbe Sachen steht. Wer die beiden Alben der Band kennt, der weiß, dass EPIDEMIC SCORN für absolut schnörkellosen, aber ebenso gelungenen Death Metal stehen und auch Live immer für einen Abriss zu haben sind. Der Saal hat sich mittlerweile gut gefüllt und die Stimmung befindet sich auf dem bisherigen Höhepunkt. Zeitbedingt ohne große Pausen knüppelt man sich absolut routiniert durch das Set, welches eine fein-abgestimmte Mischung aus beiden Alben darstellt. Wer noch an der musikalischen Klasse der Band zweifelt muss nicht lange warten bis das nächste Riff um die Ecke kommt, ausholt und mit der Death-Metal-Keule mitten ins Gesicht trifft, dies führt in beinahe allen Fällen zu exzessivem Kopfschütteln. Ohne das Genre neu zu erfinden treiben die Annaberger dieses an seine Grenzen, bewahren dabei jedoch stets einen eigenen Stil, dass man stellenweise an den einen oder anderen Song erinnert wird ist schlichtweg der Masse an Bands mit ähnlichem Schwerpunkt geschuldet. Als „Einheizer“ für die beiden folgenden Headliner gelingt es EPIDEMIC SCORN (ein weiteres Mal) dem Abend einen fetten Stempel aufzudrücken und auf voller Linie zu punkten. Auch nach elf Jahren Bandgeschichte noch ein absolutes Highlight!
Setlist:
01. Dawn Of A New Era
02. Rise Up
03. Carve The Joint
04. Cure
05. I Ate The Psychiatrist
06. Running In Circles
07. Pride After Killing
08. Escape
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