Bring Me The Horizon
Bring Me The Horizon
Konzertbericht
Für die Briten von BRING ME THE HORIZON ist diese Tour die wahrscheinlich wichtigste ihrer Karriere. Die Band um den gehypten Frontmann Oliver Sykes hat genauso viele Kritiker wie Fans. Beide Parteien hängen sich voll rein ins Loben oder Runtermachen. Der Ruf der Mode-Opfer (durch Sykes Modelabel “Drop Dead“), der schlechten Live-Band (Stimmprobleme, Kater und Trunkenheit) oder andere Skandale haben die Band genauso groß gemacht wie ihre Alben oder eben guten Auftritte – die es auch genug gab. Und schon der erste Blick in die Halle zeigt, dass sich die Band noch lange nicht auf dem absteigenden Ast befindet. Die Halle ist fast ausverkauft und wesentlich voller als bei der letzten Tour in Köln, was sicherlich auch am populäreren Support liegt.
Erste Band des Abends ist AUGUST BURNS RED. Die Jungs der Metalcore-Band sind nicht nur Atzen von Gott, sondern scheinen ebenso genug Fans in Köln zu haben, die die Band schon beim Intro zu “White Washed“ abfeiert. Halleluja! Die Band zeigt sich mehr als agil auf der Bühne und hat sichtlich Spaß, bereits vor so einer großen Masse zu spielen, denn nur ein paar Nasen sitzen draußen und nur ein paar weitere hätten noch Platz in der Kölner Essigfabrik gefunden. Es wird ein guter Mix der letzten beiden Alben “Messengers“ und “Constellations“ dargeboten. Leider aber kein einziger Song vom Debüt “Thrill Seeker“. Dies tut der Stimmung keinen Abbruch und AUGUST BURNS RED beenden nach 30 Minuten ihren Auftritt und ernten ordentlich Applaus von den gut 1100 Scene-Kids.
Bei A DAY TO REMEMBER geht sogar noch mehr und hier wird schon das Intro zu “The Downfall Of Us All“ mitgegrölt. Die Mischung aus Pop-Punk/Emo mit Metalcore und absolut üblen Breakdowns hat genug Anhänger gefunden, die hier heute wild Party machen. Jeder Sing-along wird laut mitgesungen, besprungen und abgefeiert. Leider ist der Gesang heute nicht so gut wie zwei Wochen zuvor in Münster. Die Setlist entschädigt aber alles, auch wenn “Monument“ oder das KELLY CLARKSON- oder THE FRAY-Cover fehlen. Auch A DAY TO REMEMBER bieten einen guten Mix aus ihren drei Alben mit Hauptaugenmerk auf ihrem aktuellen Meisterwerk “Homesick“. Wo das Publikum Spaß hat, hat die Band nicht weniger Freude, spaßt herum und macht ulkige Posen. Nach 40 Minuten ist aber Schluss und man bereitet sich auf den Headliner vor – bis auf die 20 Leute, die vielleicht vorher gehen, weil man Oli Sykes nicht sehen will.
BRING ME THE HORIZON aus Sheffield, UK. Das Bühnenbild besteht aus vier gigantischen Leuchtbuchstaben (BMTH), die immer aufflackern während des gesamten Konzerts, welches super mit “Chelsea Smile“ beginnt, bei dem sofort alle Kids steil gehen. Mit dem darauf folgenden “Pray For Plaques“ gibt es dann einen ersten Song vom Debüt – begleitet mit einer feinen Wall Of Death. Erstaunlich, dass Oliver Sykes genau wie vor zwei Wochen nüchtern zu sein scheint. Dies wirkt sich mehr als positiv auf seine Perfomance aus. Der junge Brite gibt von Anfang an Vollgas und ist auch ziemlich gut bei Stimme, vielleicht seine stimmlich beste Leistung, die ich bei den acht BMTH-Konzerten mitbekommen habe.
Auch der Rest der Band ist in absoluter Höchstforum. Die Setlist basiert eigentlich nur auf Songs vom 2008er Album “Suicide Season“, bis auf bereits genannten “Pray For Plaques“ und “For Stevie Wonder’s Eyes Only“. Zwischendurch gibt es immer kleine Snippets vom brandneuen Remix-Album “Suicide Season Cut Up“, was die Kids vorne tanzen lässt. Letzter Song des Abends ist “Football Season Is Over“, bei dem nochmal alle vollkommen ausrasten und auf die Bühne steigen, um die bedeutenden Zeilen “Party till you pass out/Drink till you’re dead/Dance all night till you can’t feel your legs“ zu schmettern. Nach knapp 55 Minuten ist Schluss und die Band hat bewiesen, dass sie mehr ist als ein Haufen stylischer Jungs, die härter Party machen als der Rest und für so manch Skandal gut sind. Wenn BRING ME THE HORIZON dieses Niveau behalten, könnten sie auch in der Metal-Szene mehr Akzeptanz finden, außer großes Lob von Robb Flynn. Heute war zumindest die beste Show des Konzertjahres 2009!
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37288 Reviews und lass Dich inspirieren!
A Day To Remember, August Burns Red und Bring Me The Horizon auf Tour
31.07. - 02.08.25 | metal.de präsentiertFull Rewind Summer Open Air 2025 (Festival)Machine Head, Ministry, Hypocrisy, Kataklysm, Walls Of Jericho, DevilDriver, Knorkator, Rise Of The Northstar, Perkele, August Burns Red, Ektomorf, Thrown, Annisokay, Callejon, Nasty, Benediction, Ryker’s, Loikaemie, Deez Nuts, Krisiun, Agnostic Front, Nile, The Browning, 1349, The Real McKenzies und Backfire!Flugplatz Roitzschjora, Roitzschjora |
13.08. - 16.08.25 | metal.de präsentiertSummer Breeze Open Air 2025 (Festival)Agnostic Front, Allt, AngelMaker, Angelus Apatrida, Annisokay, April Art, ASP, August Burns Red, Avralize, Baest, Benighted, Between The Buried And Me, Borknagar, Coldrain, Counterparts, Crystal Lake, Cult Of Luna, Destruction, Die Apokalyptischen Reiter, Dimmu Borgir, Donots, Fiddler's Green, Fit For A King, Gaerea, Gojira, Gutalax, Hanabie., Harakiri For The Sky, Hellripper, Hiraes, In Extremo, Kupfergold, League Of Distortion, Machine Head, Mr. Hurley & Die Pulveraffen, Non Est Deus, Obituary, Rivers Of Nihil, Royal Republic, Septicflesh, Slope, Sólstafir, Static-X, Tarja und Marko Hietala, The Halo Effect, Thrown, Unleashed, Wardruna, Wind Rose und WarmenSummer Breeze Open Air, Dinkelsbühl, Dinkelsbühl |
Kommentare
Sag Deine Meinung!