Boris
Boris
Konzertbericht
Einen großen Teil der Faszination machte an diesem Abend der gewagte Balanceakt aus: Nach dem dramatischen Beginn erstrahlte die Bühne in warmen Farben; ruhige, düstere Phasen wurden in nächtliches Blau und hektische Blitze getaucht; wenn es Nebel gab, dann im Überfluss; Dramatik, aufgebrochene Strukturen; Harmonie und Dissonanz; Bordun und verzerrte Soli; schweben und aufprallen; experimentelle neben geradlinig rockende Passagen; japanische Texte, verhallt gesungen und direkt geschrien; die Musiker waren sympathisch und unnahbar zugleich, eine Frau bediente mit Streichholzarmen ihre Gitarre, steuerte gelegentlich ihre Stimme bei, der eigentliche Sänger hatte eine kopflose Doppelhalsige, halb Bass, halb Gitarre, ein weiterer Gitarrist verschwand oft im Hintergrund und zur Zugabe kam das „Thank you“ vom Drummer, der sich an seinem Instrument expressiv gab, wenn er nicht gerade den Gong schlug, ebenfalls sang oder mit erhobenen Stöcken posierte; viel Vertrautes, viel Ungewöhnliches, doch irgendwie passte alles zusammen – und begeisterte.
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