Blind Guardian
Sacred Worlds And Songs Divine

Konzertbericht

Billing: Blind Guardian, Steelwing und Van Canto
Konzert vom 2010-10-02 | Arena, Trier

Wenn dieses Urgestein des deutschen Power Metals auf Tour geht, dann ist klar, dass die Fans in Scharen auftauchen. BLIND GUARDIAN riefen zu ihrer Europatour zum neuen Album „At The Edge Of Time“ auf, und hatten nebenbei noch die Schweden STEELWING und die A-Capella-Metal-Band VAN CANTO im Gepäck. Gerade Letztere haben in den letzten Jahren einen immer größeren Bekanntheitsgrad erreichen können, doch davon später mehr.

Den Opener bildeten in Trier STEELWING, die mit ihrem gradlinigen, aber wenig originellen Heavy Metal der NWOBHM-Schule für gute Stimmung im Publikum sorgten. Besonders die tollen Spandexhosen von Sänger Riley halfen für fröhliche Gesichter im Publikum, aber auch durch seine Stimme konnte die kleine Sirene interessierte Blicke auf sich ziehen. Die Truppe gab sich alle Mühe, dem Publikum ordentlich einzuheizen, was ihnen überwiegend auch gelang. Nach einer knappen halben Stunde konnten die Schweden viel mehr als einen Achtungsapplaus für sich buchen.

Nach einer relativ kurzen Umbaupause kamen VAN CANTO auf die Bühne und wurden von wirklich vielen der ca. 2000 Zuschauer frenetisch empfangen. Diese Reaktion machte der, ich nenne sie mal Band sichtlich Spaß. Die beiden Leadsänger Philip Schunke und die Inga Scharf (im netten kleinen Schwarzen) legten sich sehr ins Zeug, während der Rest der Truppe, bis auf den echten Instrumentalisten Bastian Emig, mit fast schon realsatirischen Lauten Gitarre und Bass imitierten. Sicher, diese Darbietung des Heavy Metals ist schon ein besonderes Erlebnis, aber ob man solch eine Band ernst nehmen kann, ist sicherlich fraglich. Dennoch sorgten die musikalischen Ergüsse von VAN CANTO für Begeisterungsstürme im Publikum, aber neben den eigenen Songs wie z.B. „To Sing A Metal Song“, waren es die Coverversionen, die mit teilweise tobenden Applaus belohnt wurden. „Wishmaster“ (NIGHTWISH) konnte dabei durchaus auch unter kritischen Augen überzeugen, was allerdings eher auf die klasse Stimme von Sängerin Inga zurückzuführen ist. „Rebellion“ (GRAVE DIGGER) ist eine Nummer, die man sowieso abfeiern muss, aber richtig interessant wurde es mit „Master Of Puppets“ (METALLICA), was lediglich in einer abgespeckten Version dargeboten wurde. Das finale „Fear Of The Dark“ (IRON MAIDEN) konnte das Publikum sogar dazu animieren, einen Sing-Along zu vollziehen und die Band zu unterstützen. Was man sich nach einem Auftritt von VAN CANTO durchaus fragen kann ist, ob die „Musiker“ nach einer Show nicht lachend im Tourbus sitzen und sich daran ergötzen, mit was man heute alles Geld machen kann. Dies steht an dieser Stelle jedoch nicht zur Debatte. Fakt ist, dass VAN CANTO an diesem Abend nicht nur ihre mitgebrachten Fans begeistern konnten, sonder auch das sonst eher kritische BLIND GUARDIAN-Gefolge.

Blind Guardian

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17.10.2010

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