Bleeding Red
"Evolution's Crown" Releaseparty
Konzertbericht
Nicht ganz zwei Jahre ist es her, dass BLEEDING RED beim Summer Breeze’schen New Blood Award abgeräumt und den ersten Platz nach Hause getragen haben. Zu der Zeit hatten die Aalener Jungspunde gerade ihr Demo „Unmaster“ draußen, das nicht nur bei uns auf interessiert gespitzte Ohren gestoßen ist. Dank des Erfolgs beim Breeze mit reichlich Rückenwind gesegnet, hat die Band in den vergangenen Monaten ihr Debütalbum „Evolution’s Crown“ eingeklopft. Ende März hat es die Band nun uraufgeführt.
Für die Release-Party haben sich BLEEDING RED natürlich heimisches Terrain ausgesucht. Im Rock It! Aalen, das in der Vergangenheit bereits Kaliber wie AMORPHIS oder auch eine Ausgabe des Sundown Festivals beherbergt hat, sind die Lokalmatadore zu Hause. Die Ambitionen der Band merkt man nicht nur der Qualität des Albums an, sondern auch der Professionalität, mit der sie ihre Party inszeniert. Vom fertigen Album-Merch, über das passende Vorprogramm bis zum eigenhändig umetikettierten BLEEDING-RED-Bier ist klar: „Evolution’s Crown“ soll nur der Anfang sein.
DESOLATION CATALYST – die nächsten BLEEDING RED?
Als erste Band gehen DESOLATION CATALYST aus der direkten Nachbarschaft auf die Bühne. Die junge Band kommt aus Schwäbisch Gmünd, nur ein paar Kilometer von Aalen entfernt. Dass die geographische Nähe als Erklärung für die stilistische Verwandtschaft herhalten darf, wäre sicher etwas weit ausgeholt. Auffällig ist trotzdem, dass die Gegend neben BLEEDING RED offenbar noch einen hoffnungsvollen Newcomer hervorbringt, der den Spirit des guten, alten, skandinavischen Neunzigersounds atmet. Und mit „atmen“ meine ich „atmen“. Die Jungen müssen viel alte ARCH ENEMY, alte IN FLAMES oder GATES OF ISHTAR inhaliert haben, mit so einer Selbstverständlichkeit schütteln sie sich die doppelläufigen Leads aus dem Ärmel. Göteborgische Melodien gibt es zuhauf, ebenso wie ganz natürlich wirkende Tempo- und Richtungswechsel, handwerklich einwandfrei gehäkelt und geöst aus Blastbeats und halbakustischen Passagen. Dazu fauchen gleich zwei Jungs in die Mikros, was aufgrund der ähnlichen Stimmfärbung zwar kaum auffällt, den Anspruch der Band an sich selbst aber allemal unterstreicht. Alle Achtung. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, dem sei die Gratis-EP „Hell’s Fire“ ans Herz gelegt.
Galerie mit 20 Bildern: Bleeding Red - Releaseparty
DEATH BY MY SIDE – none fucking heavier
Im Anschluss übernehmen die Stuttgarter DEATH BY MY SIDE die Bühne, deren Sound deutlich Stockholm-näher ausfällt. Fraglos haben DISMEMBER ihren Reiz auf den Fünfer ausgeübt. Neben dem deutlichen Thrash-Einschlag sind es nämlich die urschwedischen Melodien, die den Groove der Songs versüßen. Mit Frontmann Martin haben DEATH BY MY SIDE zudem einen Rampensau vorne stehen, die an diesem Abend das Motto des Auftritts auf ihrem CROWBAR-Shirt trägt: „None fucking heavier“. Kann man so sagen: wuchtiger planiert heute Abend keiner mehr. Entsprechend motivieren DEATH BY MY SIDE die ersten Banger im Publikum und füllen die Höflichkeitslücke zwischen Bühne und Meute mit Fleisch. Mit „Smoking Your Breath“ und dem Mitgröler „Fuck You“ (pardon) hat die Band die groovendsten Songs des Abends am Start, die man nicht so schnell vergisst. Out of my way!
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