Beyond The Redshift Festival
Beyond The Redshift 2014
Konzertbericht
Cult Of Luna
Kennt ihr das, wenn ihr im Fotograben steht und euch die Luft wegbleibt? Und zwar nicht aus gespannter Erwartung über das bevorstehende Grande Finale, sondern weil ihr schlichtweg von euren Mit-Fotografen erdrückt werdet? Tja, das gibt’s halt nur beim Headliner. Und auch im Publikum haben sich inzwischen alle (mal vorsichtig auf 1500 geschätzten) Festivalbesucher im Forum eingefunden, um der einen und einzigen Band zu huldigen.
Ich habe es also geschafft. 21 Uhr, von Müdigkeit keine Spur mehr. Falls doch, so strahlen einem die unruhig durch den Nebel zuckenden Moving-Lights gerne sanft erweckend ins Auge. Die Ruhe vor dem Sturm. Dann der Bass. Nach langem, tiefem Wummern ertönt das Leitmotiv des „Vertikal“-Albums: Das Set beginnt mit dem Interludium „The Sweep“. Was dann folgt sind zwei Stunden purer Wahnsinn, die ich hier in 60 Absätze verpacken und dem Leser dennoch nicht gerecht vermitteln könnte.
Zu Beginn der Show haben Johannes Persson und Bassist Andreas Johansson noch mit massiven Monitor- und Amp-Schwierigkeiten zu kämpfen, die jedoch nur bedingt stören. Darin liegt nun mal der Vorteil einer Soundwand aus drei Gitarren, zwei Drumsets, Bass und Keyboard. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Aristoteles und so.
Galerie mit 29 Bildern: Cult Of Luna - Beyond The Redshift 2014
Neben dem Mitwirken von Studiodrummer Thomas Hedlund (u.a. PHOENIX) soll den Fans heute mit der Unterstützung von ex-Sänger Claes Rydberg noch ein ganz besonderer Leckerbissen serviert werden. Bei „Ghost Trail“ vom Vorgängerwerk ist es dann soweit. Diese eine Stelle, wo Neufans denken, der Song sei zu Ende. Eigentlich konnte es nur jetzt soweit sein. „THE KING!“, ertönt als markerschütternder Schrei. Und da erscheint neben Rydberg doch glatt noch ein anderes vertrautes Gesicht – ein abgeschminkter Gaahl, der sich für den vorherigen Gastauftritt revanchiert. Was eine Power!
Nun wird aufgetischt, was den Fans während der bisherigen „Vertikal“-Shows verwehrt blieb: eine Reise durch alle Schaffensperioden der 16 Jahre alten Band – mit Rydberg, nun aber wieder ohne Gaahl. Highlights: „The Watchtower“ vom Zweitwerk „The Beyond“ und der Titeltrack des „Eternal Kingdom“-Albums. Wieder in Siebener-Besetzung folgt dann (nach der Darbietung durch FURTHER DOWN bereits zum zweiten Mal am heutigen Abend) „Dark City, Dead Man“, einer der wohl meistgeforderten Tracks. Spätestens bei dessen hypnotischen Ende MUSS einfach jedem der Anwesenden der Wahnwitz dieser Musik bewusst werden. Hinzu kommt die absolute fantastische Lightshow, die sich immer noch auf einfarbige Moving-Lights beschränkt, und schon ist der Transzendentalismus perfekt.
Nach dem regulären Albumfinale („In Awe Of“) kehrt Claes Rydberg noch ein letztes Mal für den Publikumsliebling „Leave Me Here“ zurück. Hier könnten jetzt noch tausend weitere enthusiastische Lobeshymnen stehen. Ich beschränke es auf drei:
- CULT OF LUNA haben als Kuratoren eine fantastische Bandauswahl getroffen.
- CULT OF LUNA sind die beste Live-Band, die ich in 2013/2014 gesehen habe.
- Ich hoffe der Lichttechniker bekommt die Hälfte meines Eintrittsgeldes.
Johannes Persson schreibt später noch eine gute Stunde Autogramme und nimmt sich am Merch-Stand für jeden Fan Zeit, bevor im Obergeschoss die Aftershowparty für Bands & Presse beginnt. Ich unterhalte mich mit Johannes noch ein bisschen über SLAYER, COLs letzte anstehende Auftritte und die nun folgende, wohlverdiente Pause. Ein Selfie mit Gaahl war leider nicht mehr drin, aber wie zuvor gesagt: Du kannst nicht alles haben.
Setlist CULT OF LUNA
- The Sweep
- Light Chaser
- I: The Weapon
- Ghost Trail (mit Gaahl)
- The Watchtower
- Beyond Fate
- Eternal Kingdom
- Genesis
- Vague Illusions
- Dark City, Dead Man
- Passing Through
- Disharmonia
- In Awe Of
- Leave Me Here
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