Betzefer
Betzefer

Die Israelis, Betzefer, hatten dann die Ehre vor einem etwas gefüllteren Raum spielen zu dürfen, obwohl es zunächst schien, als wollten die Leute sich nicht wirklich von der Theke lösen. Doch die Band zeigte schnell, dass sie die Chance nutzten, ihr am 6.6. erscheinendes Album, „Down Low“ durch einen kraftvollen Auftritt laut anzukündigen. Dabei war erfreulicherweise festzustellen, dass die raue und markante Stimme des Sängers live genauso gefestigt klingt, wie auf Platte. Der Kerl hat wohl ordentlich Schmirgelpapier geschluckt. Auf meine Frage im Vorfeld hin, wie lange sie denn spielen würden, antworte Gitarrist Matan, dass es davon abhänge, wie schnell ihr Drummer spielen würde. Dieser schien das wohl mitbekommen zu haben und machte dementsprechend ordentlich Druck. Dass man ihn an diesem Abend nicht mit dem Erlöser aus dem heiligen Land verwechselt hat, blieb ihm wahrscheinlich nur dank seiner Körperbemalung erspart. Denn er sah, nur in Boxershorts dasitzend und barfuss Schlagzeug spielend, diesem wirklich sehr ähnlich. Speziell die bereits zum Download freigegebenen Songs, „Fuckin’ Rock’n’roll“, und das zu Beginn abgefeuerte „Down Low“ konnten durch ihre fetten Grooves das dünn besiedelte Publikum zum Bewegen animieren – alles andere als leicht, denn diesen Auftritt konnte man nun wirklich nicht als Heimspiel bezeichnen. Doch Spaß hatten alle in den ca. 45 Minuten, ganz nach dem Motto der Band: Musik ist Entertainment. Sichtlich motiviert und engagiert gingen die Rastamänner ans Werk, die Matte schwingend und ihren Lebenstraum vor Augen. Einige neue, noch nicht veröffentlichte Titel, aber auch etwas älteres Material gehört, konnten die meisten Zuschauer doch neugierig auf das neue Album aus dem Untergrund Kölns in die Nacht entlassen werden, wahrscheinlich ohne die Israelis jemals vorher gehört geschweige denn gekannt zu haben. Was bleibt festzuhalten? Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen…