Betzefer
Betzefer
Konzertbericht
Man kann es ruhig mutig nennen, eine Band auftreten zu lassen, die den meisten Menschen zu Lade ziemlich unbekannt ist und deren Album erst im Juni erscheint. Doch sollte auf seine Art eine besondere Gruppe im Kölner Underground zu Gast sein. Den weiten Weg aus Israel haben BETZEFER gefunden, um zumindest einigen Deutschen an diesem Abend ihr Können unter Beweis zu stellen. Doch führte der Weg zunächst über zwei noch unbekanntere Bands aus näherer Umgebung, Painfield (Schweden) und 10 Fold B-Low (Deutschland). Herrlich war zu beobachten, wie die 20 Persönchen in der Halle dezent Abstand von der kleinen Bühne gehalten haben, während sich PAINFIELD die Rübe on Stage abgeschraubten. Wieso quetschen und kämpfen sich die Leute bei vollen Hallen vor der Bühne einen ab und sobald Platz ist, treten falsche Schamgefühle ein und man traut sich nicht einmal die Band direkt anzuschauen, wirft lieber den Blick verlegen gegen Boden? Dabei haben die Jungs echt Gas gegeben und konnten sowohl instrumentell aber vor allem auch stimmlich überzeugen. Moderner Metal mit gezielten Moshparts und der gut und gerne umgesetzten laut-leise Dynamik bedeutenden einen guten Auftritt. Dabei spielten die in weiß gekleideten Schweden gekonnt die aus der Irrenanstalt ausgebrochenen Psychos – inklusive verrückter Gestiken und Grimassen. Die anschließend auftretenden 10 FOLD B-LOW aus Deutschland sollten zunächst dadurch glänzen, dass sie mit zwei Gitarristen auf der Bühne standen, aber der Sound trotzdem beschissen und nur bass-lastig sein sollte – vermutlich aus technischen Gründen, da der Auftritt sich zudem verspätete. Der Sound änderte sich mit der Zeit leider auch nicht. Interessant zu beobachten war die Fangruppe der Band (mit Tourshirts!), die bestimmt zu acht symmetrisch in der Reihe stand und ihren „Violentdance“ aufführte. Die Blicke/Lacher hatten sie sicher. Aber immerhin hat die Band mit ihrer Mischung aus moderneren Tönen und vielen Deatheinflüssen einige Leute in Wallung gebracht, auch wenn der engagierte Sänger mit seiner, besonders in den cleanen Parts, dünnen Stimme alles andere als einen guten Eindruck machte. Trotzdem war dies ein recht guter und energetischer Auftritt. So bleibt festzuhalten, dass Painfield die etwas besseren Qualitäten mitbrachte, 10 Fold B-Low aber mehr Qualität im Publikum hatte (oder so ähnlich).
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